Man kann vom Konstrukt RB Leipzig halten was man will, aber rein sportlich gesehen ist da eine verdammt gute Mannschaft in der Bundesliga aufgetaucht. Davon konnten sich die Gladbacher Borussen am Sonntag überzeugen. Spieler wie Keita oder Forsberg stellen schon Extraklasse dar.
Die Borussen müssen sich nach der Heimniederlage allerdings nicht beschämt in der Ecke verkriechen. Sie lieferten dem Tabellenzweiten einen Fight auf Augenhöhe. Beide Teams liefen über 119 Kilometer, es war sehr viel Intensität im Spiel.
Die Borussen spielten gut, teilweise sogar richtig stark. Mit schnellem Kombinationsspiel gelangte man mehrfach aussichtsreich an und in den Strafraum der Gäste. Doch hier mangelte es, wie zuletzt schon gegen Florenz, an der Konsequenz im Abschluss. Ein paar Schlenker zuviel, mehrfach die falsche Entscheidung zwischen Abspiel und Abschluss.
Leipzig und die Theatralik
Dieter Hecking sprach anschließend zurecht davon, dass es zunächst einmal wichtig sei, dass man sich überhaupt so gut in Position bringe. An einem klareren Abschluss, so Hecking, werde man arbeiten. Was notwendig ist.
Höchst ärgerlich war natürlich der Umstand, dass Thorgan Hazard mit dem Halbzeitpfiff vom Elfmeterpunkt scheiterte. Dies hätte dem Spielverlauf eine andere Richtung geben können. Das 0:2 zehn Minuten nach Wiederanpfiff war ein Wirkungstreffer und zeigte, was Leipzig den Borussen voraushatte: den eiskalten Abschluss.
Wichtig war in dieser Phase, dass die Gladbacher nicht in sich zusammenfielen, sondern die Köpfe oben behielten und in der Ordnung blieben. Sie versuchten alles, was für eine gesunde Moral spricht. Leipzig musste vieles, inklusive einer Menge Theatralik, in die Waagschale werfen, um die drei Punkte aus Gladbach zu entführen.
Stabilität ist trotz der Niederlagen gegeben
Für die Borussen bleibt die wenig überraschende Erkenntnis, dass man auch unter Dieter Hecking nicht so einfach von Sieg zu Sieg eilen und das Feld von hinten aufrollen kann. Es geht nach wie vor um Stabilität und die ist, trotz der beiden Niederlagen innerhalb von vier Tagen, weiterhin gegeben.
Jetzt heißt es, zu regenerieren und das Abenteuer Florenz anzugehen. Ohne auch nur einen Millimeter von der bisherigen Linie abzuweichen.