Dass Borussia Mönchengladbach im ›kleinen Derby‹ als verdienter Sieger vom Platz ging, hat am Sonntagnachmittag niemand angezweifelt. Doch das 3:0 hört sich letztlich deutlicher an, als es war. Über weite Strecken der ersten Halbzeit tat sich die Hecking-Elf schwer, flüssige Kombinationen abzuliefern. Düsseldorf spielte derweil durchaus mutig nach vorne und hätten die Angreifer beim Aufsteiger auch nur annähernd die Qualität von Bellarabi & Co., wäre durchaus ein Deja-Vu möglich gewesen. Die Anfälligkeit der Borussen bei gegnerischen Kontern war auch diesmal nicht zu übersehen.
Doch Düsseldorf ist halt nicht Leverkusen und so verpufften die Angriffe des Aufsteigers letztlich allesamt. Borussias Offensivspiel wiederum tat die Rückkehr von Alassane Plea gut, der Lösungsmöglichkeiten fand, wenn sich Fortuna weit zurückzog. Doch da Plea als auch der Ex-Fortune Neuhaus ihre Chancen nicht verwerteten, ging es ohne Tore in die Kabinen.
Keine unmittelbaren Folgeschäden durch die Leverkusen-Klatsche
Danach spielte den Borussen der Handelfmeter in die Karten. Durchaus verständlich, dass sich die Düsseldorfer über die Entscheidung des Schiedsrichters echauffierten. Mit der Führung im Rücken und dem Raum, der sich nun bot, taten sich die Gladbacher deutlich leichter als zuvor. Dazu kam, dass die Düsseldorfer ihre beiden durchaus großen Ausgleichschancen ungenutzt ließen.
Nach hinten heraus machte der Aufsteiger die Fehler, die den Borussen einen letztlich deutlichen Sieg ermöglichten. Die Spielweise entsprach zwar nicht unbedingt der eines Tabellenzweiten, aber das angesichts der Vorgeschichte zu erwarten, wäre wohl auch etwas vermessen. Was an diesem Nachmittag zählte, waren die drei Punkte und die Erkenntnis, dass die Leverkusen-Klatsche keine unmittelbaren Folgeschäden mit sich gebracht hat.
von Marc Basten