Es war ein Feiertag im Borussia-Park, das steht fest. Das ist so, wenn es gegen die Bayern geht und am Ende sogar ein Sieg dabei herausspringt. Auch wenn die Stimmung im Stadion über weite Phasen nicht so war, wie man es in den vergangenen Jahren bei den Duellen mit dem Rekordmeister erlebt hat. Dennoch spürte man über die gesamten 98 Minuten, dass es ein besonderes Spiel war.
Die Mannschaft präsentierte sich konzentriert und gut organisiert, alle Spieler arbeiteten höchst aufmerksam mit nach hinten. Raffael, Stindl und vor allem Hazard und Herrmann leisteten ungeheure Arbeit in der Rückwärtsbewegung. So konnte der frühe Ausfall von Kramer kompensiert werden - die Ordnung stimmte.
Dass die Heimmannschaft dem Gegner den Ball überlässt, kennt man in Gladbach nicht so. Gegen die Bayern war es die richtige Herangehensweise, weil ein Fight mit offenem Visier Harakiri gewesen wäre. Dass der Plan aufging, lag aber auch an den günstigen Umständen, die man gegen die Münchener zwingend benötigt. Dass Lewandowski nach dem 1:0 nur den Pfosten traf und Ginter fast im Gegenzug auf 2:0 erhöhte, hätte passender nicht sein können.
Mit Haut und Haaren gewehrt um den Vorsprung zu retten
Nach der Pause allerdings müssen sich die Borussen vorwerfen lassen, dass sie überhaupt keine Entlastung mehr auf den Platz brachten. Es hätte auch gegen die Bayern möglich sein müssen, den Ball länger in den eigenen Reihen zu behaupten und so etwas Druck vom Kessel zu nehmen. So ließ man sich sehr weit nach hinten drücken und der Anschlusstreffer fiel zwangsläufig.
Bemerkenswert, dass die Mannschaft danach nicht zusammenbrach, sondern im Gegenteil kämpferisch nochmal eine Schippe drauf legte. Nun sah es endgültig so aus, als ob man sich mit Haut und Haaren wehren wolle, um den Vorsprung zu retten. Das gelang mit einer Energieleistung und dem notwendigen Quäntchen Glück.
Dieser Erfolg war wichtig fürs Punktekonto, weil der 4. Tabellenplatz verteidigt werden konnte. Noch wertvoller dürfte er für den Kopf sein. Ein Sieg gegen die Bayern ist und bleibt etwas besonderes und sollte Rückenwind für die verbleibenden Aufgaben des Jahres geben. Auch wenn man gegen die nächsten Gegner wieder etwas mehr Fußball spielen muss.