Dass es in der Liga zumindest in Abstiegskampf bis zum Schluss spannend bleiben würde, hatte sich seit Wochen abgezeichnet. Dem ist auch so, selbst wenn es am vorletzten Spieltag bereits einige Entscheidungen gegeben hat. So verabschiedet sich der FC Ingolstadt im verflixten zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit in die 2. Liga und folgt damit Darmstadt 98. Für die ›Schanzer‹ war der Punkt in Freiburg letztlich zu wenig.
Dagegen konnte sich Bayer Leverkusen auf der letzten Rille retten. Der Werkself reichte dazu ein 2:2 gegen Köln, wobei man sich immerhin ans Revers heften darf, einen 0:2-Rückstand aufgeholt zu haben. Ebenso darf sich Mainz 05 über den praktisch sicheren Klassenerhalt freuen. Auch die Mainzer holten gegen Frankfurt einen 0:2-Rückstand auf und drehten das Ergebnis auf ein 4:2. Übrigens die gleichen Frankfurter, gegen die Borussia ... ach lassen wird das.
Frankfurt jedenfalls kann sich glücklich schätzen, dass die Saison nicht noch fünf Spieltage länger dauert. Sie wären mit dieser katastrophalen Rückrunde ein klarer Abstiegskandidat. Doch so geht es am letzten Spieltag im Keller nur noch um die Frage, wer in die Relegation muss. Heißester Kandidat ist und bleibt der HSV, der sich durch die enorm glückliche Schlussphase auf Schalke immerhin ein Endspiel im direkten Duell gegen den VfL Wolfsburg sicherte. Beim Ausgleichstor schoss sich Lasogga selbst an und traf, kurz darauf wurde der Schalker Siegtreffer höchst umstritten aberkannt. Aber man kennt das ja: Je näher es zur Relegation kommt, desto größer wird der Dusel beim Bundesligadino. Durch den Punkt des HSV bleibt auch Augsburg weiterhin in der Verlosung, trotz des achtbaren Remis gegen den BVB.
So ist die Ausgangslage vor dem finalen Spieltag relativ überschaubar. Der HSV muss gegen Wolfsburg daheim gewinnen, nur so kann er sich noch direkt retten. Dann müsste der VW-Klub in die Relegation, sofern nicht Augsburg in Hoffenheim mit zwei Toren mehr verliert als Wolfsburg in Hamburg. Angesichts der aktuellen Torlaune der Hoffenheimer ist letzteres Szenario nicht ganz abwegig.
Hoffenheim erdete die Überflieger aus Bremen mit einem 5:3 Erfolg im Weserstadion und bleibt damit im direkten Duell mit Dortmund um den dritten Tabgellenplatz im Rennen. Werder kann sich dennoch Hoffnungen auf Platz 6 machen, dazu muss allerdings die Konkurrenz mitspielen. Köln, aktuell auf Rang 7, kann diesen Platz mit einem Heimsieg gegen Mainz festigen und unter Umständen sogar bis auf Rang 5 vorrücken. Allerdings könnten sie bei einer Niederlage sogar noch von Gladbach abgefangen werden.
Somit ist klar, dass auch Freiburg als Tabellensechster noch nicht in Europa ist - die Breisgauer könnten am letzten Spieltag (sie müssen zu den Bayern) und entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz noch auf den achten Platz rutschen.
Insoweit wird der 34. Spieltag durchaus noch interessant. Auch für die Gladbacher Borussia, die aber auf die Schützenhilfe von Mainz (in Köln) und Dortmund (gegen Bremen) hoffen muss. Gleichzeitig muss die Fohlenelf ihr Heimspiel gegen Darmstadt gewinnen und darauf hoffen, dass Dortmund gegen Frankfurt den Pokal holt. Nur dann wird der 7. Platz für Europa reichen.
Übrigens: Das spektakulärste Spiel der Saison war von der Wichtigkeit eines der uninteressantesten: Das 5:4 von Meister Bayern bei Vizemeister Leipzig hatte nur rein statistischen Wert. Auch das ist der Fußball einen Spieltag vor Saisonschluss.