Wenn es in der Sommerpause ein Länderspiel gibt, das als Vorbereitungsspiel für den Confed-Cup deklariert wird, ist das beileibe kein Pflichttermin. Doch die Begegnung Dänemark gegen Deutschland am Dienstagabend hatte etwas zu bieten - zumindest aus Gladbacher Sicht. Borussias Kapitän Lars Stindl gab für die DFB-Auswahl sein Debüt, auf der anderen Seite liefen Jannik Vestergaard und Andreas Christensen auf.
Drei Borussen in Kopenhagen - da lohnte doch der Griff zur Fernbedienung. Die 90 Minuten waren dann sogar recht unterhaltsam, es gab schon wesentlich zähere Freundschaftsspiele. Bei den Gastgebern begannen Christensen und Vestergaard als bewährtes Duo in der Innenverteidigung. Borussias künftiger Ex-Verteidiger Christensen verrichtete dabei 45 Minuten lang Dienst nach Vorschrift. In ein paar Duellen war er involviert, ohne dabei sonderlich aufzufallen. Zur Halbzeit blieb er in der Kabine.
Für Jannik Vestergaard und Lars Stindl ging es dagegen über die volle Distanz. Vestergaard hatte nach einer Viertelstunde die bis dahin größte Chance der Dänen, als er nach einer Freistoßflanke den Ball mit langem Bein aufs Tor bugsierte, Kevin Trapp reagierte jedoch stark. Ansonsten lieferte er sich das eine oder andere interessante Duell mit Wagner, ab und an bekam er es auch mit dem Kollegen Stindl zu tun.
Stindl mit Assist beim Debüt
Borussias Kapitän war bei seinem Debüt nominell als zweite Spitze neben Wagner aufgeboten, ließ sich aber wie üblich zwischen die Linien fallen und machte viele Wege. Als Kombinationsspieler war er ein Fixpunkt bei der komplett neuformierten Elf von Jogi Löw. Er legte oft ab und öffnete Räume, zu einem eigenen Abschluss kam er jedoch nicht.
Es wirkte durchaus ansprechend und vor allem mannschaftsdienlich, was Stindl zeigte. Die Dänen, die nach einem Patzer von Rüdiger früh in Führung gegangen waren, konnten den knappen Vorsprung nicht über die Zeit retten, woran Stindl, aber auch der weitere Debütant mit Gladbacher Stallgeruch, Amin Younes, ihren Anteil hatten.
Younes war Ausgangspunkt der Aktion, die zu einem zu kurzen Kopfball eines Dänen führte. Der Ball landete im Strafraum bei Stindl, der ihn vor Vestergaard weiter in Richtung Kimmich beförderte. Der Münchener vollendete mit einem Fallrückzieher zum Endstand.
Dänemark: Rönnow - Larsen, Christensen (46. Zanka), Vestergaard, Durmisi (66. Sörensen) - Delaney, Kvist (46. Schöne) - Braithwaite, Eriksen (65. Lerager), Poulsen (76. Viber) - Jörgensen (76. Dolberg)
Deutschland: Trapp - Süle, Rüdiger, Ginter (66. Younes) - Hector (88. Plattenhardt, Kimmich - Goretzka (76. Demirbay), Rudy (59. Can) - Draxler, Stindl - Wagner (67. Brandt)
Tore: 1:0 Eriksen (18.), 1:1 Kimmich (88.)
Schiedsrichter: Michael Oliver (England)
Zuschauer: 15.488