»Ich glaube, dass ich ein ordentliches Spiel gemacht habe«, sagte Christoph Kramer nach seinem Saisondebüt gegen die Eintracht. »Es hat mich gefreut, mal wieder zu spielen.« Zuletzt saß der 27-Jährigen in allen Partien auf der Bank, auch weil Tobi Strobl in den ersten Spielen auf seiner Position überzeugt hat.
»Wir haben einen breiten Kader. Der Trainer stellt nach bestem Wissen und Gewissen auf. Wenn er sich gegen mich entscheidet, dann ist das so. Das ist vollkommen okay. Ich probiere in solchen Phasen einfach nicht so viel nachzudenken«, gab er sich diplomatisch. Zuletzt betonte auch Dieter Hecking, dass die Entscheidung, Strobl spielen zu lassen, eine Entscheidung für Strobl und nicht gegen Kramer sei.
Gegen Berlin konnte Strobl seine Qualitäten nicht abrufen und so bekam Kramer die Chance, sich zu beweisen. »Natürlich spiele ich lieber, als dass ich sitze«, so Kramer. »Aber das ganze Thema sollte man nicht überbewerten. Wenn ich mal einen Monat von 20 Jahren Karriere auf der Bank sitze, dann kann ich das gut einordnen. Da bin ich entspannt.«
»Das Spiel hatte viele Facetten und wir haben verdient gewonnen«
Gegen die Eintracht aus Frankfurt machte Kramer seine Sache auf der Sechs richtig gut, eroberte und verteilte die Bälle souverän. Fehlende Matchpraxis merkte man ihm nicht an. Aber nicht nur Kramer fand zu alter Stärke, auch der Rest der Mannschaft überzeugte. »In Berlin haben wir defensiv nicht so kompakt gespielt«, so Kramer. »Heute haben wir gegen eine unangenehme Mannschaft gespielt, aber wir hatten alles sehr gut im Griff.«
»Wir hatten heute gute Umschaltmomente und auch Phasen, in denen wir mit Ruhe und Druck hinten rausgespielt haben. Das Spiel hatte viele Facetten und wir haben verdient gewonnen.«
Nach dem dritten Heimsieg in Folge muss die Borussia nun zweimal auswärts ran. Erst in Wolfsburg, dann in München. Da die Gladbacher bisher nur einen einzigen Auswärtspunkt holen konnten, macht im Borussia-Park das Wort „Auswärtsschwäche“ die Runde. »Wir sollten nicht anfangen, von einer Auswärtsschwäche zu reden«, warnte Kramer. »Sonst setzt sich das im Kopf fest und du glaubst dann wirklich daran. Es sollte eigentlich egal sein, wo wir spielen.«
von Nadine Basten