Vor der Partie gegen die Truppe von Pep Guardiola wurde auch das Match-Glück thematisiert, das Borussia in den letzten Monaten abhandengekommen ist. Als David Silva mit dem Pausenpfiff die Führung durch Raffael egalisierte und Lars Stindl nach fünf Minuten im zweiten Durchgang vom Platz musste, sah alles nach einer neuerlichen Pechsträhne für die Fohlenelf aus.
Doch die Mannschaft zeigte Nehmerqualitäten und Stehvermögen. Manchester hatte nach dem Ausgleich und in Überzahl deutlich Oberwasser und es schien nicht ausgeschlossen, dass die Borussen einbrechen würden. Aber sie hielten dagegen und zeigten, dass sie durchaus in der Lage sind, gemeinsam zu verteidigen.
Dass Manchester letztlich im zweiten Durchgang nur zu einer nennenswerten Chance kam, war der leidenschaftlichen Arbeit der verbliebenen zehn Gladbachern geschuldet. Zwar war es nach dem Platzverweis für Fernandinho etwas einfacher zu verteidigen, weil Manchester nicht vollends ins Risiko ging, um einen Kontertreffer zu vermeiden.
Wenig Fingerspitzengefühl bewiesen derweil einige Fans, die die Auswechslung von Mo Dahoud mit einem Pfeifkonzert begleiteten. Borussia war zu diesem Zeitpunkt noch in Unterzahl, Dahoud bereits verwarnt und im Zentrum immer mehr in Zweikämpfe verwickelt. Der türkische Referee verfolgte eine eigenartige bzw. gar keine Linie, so dass Dahoud gefährdet war, als zweiter Borusse vom Platz zu fliegen. Der Wechsel war daher mehr als nur nachvollziehbar und die Pfiffe peinlich.
Wie dem auch sei, unter dem Strich haben sich in er Gruppenphase Mannschaft als auch Publikum als ein würdiger Champions-League-Teilnehmer präsentiert. Borussia hat in einer echten Hammergruppe den dritten Platz gesichert und mit Ausnahme der Partie in Manchester sehr ordentliche Leistungen abgeliefert. Das ›Bonbon‹ Europa League im nächsten Februar haben sich alle redlich verdient.
Die gute Mannschaftsleistung vom Mittwochabend sollte auch Rückenwind für die nächsten Aufgaben in der Liga geben. Bekanntlich haben die es in sich und Borussia muss dringend Punkte einfahren. Aber wer gegen das Weltklasseteam aus Manchester mithalten kann, der sollte eigentlich auch in der Liga in die Spur kommen. Und vielleicht kommt ja auch endlich ein wenig Match-Glück zurück.