Im Vorfeld auf das Borussen-Duell am Samstag gab es einige Befürchtungen, dass die Proteste und Unmutskundgebungen gegen Ex-Trainer Marco Rose ausarten könnten. Auf der Pressetribüne im Borussia-Park wurde das Treiben in der Kurve mit Argusaugen verfolgt, doch als Stoff für die nächste Skandal-Schlagzeile gereichten die Missfallensäußerungen der Fans nicht. Unter dem Strich ging alles gesittet über die Bühne.
Insoweit gebührt den Fans ein Lob, dass sie besonnen geblieben sind. Auch so war die Abneigung gegenüber dem Ex-Coach deutlich vernehmbar und die Nahaufnahmen von Marco Rose zeigten, dass ihn das Ganze alles andere als kalt ließ. Gleichzeitig muss man Rose ebenso loben, dass er während der kompletten Zeit seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ruhig geblieben ist und kein zusätzliches Öl ins Feuer gegossen hat.
Das reichte für diesen Abend an Genugtuung
Rose hat die Zuschauer nicht provoziert und blieb während des Spiels – selbst beim Platzverweis für Dahoud – für seine Verhältnisse ungewöhnlich zurückhaltend. Das darf man durchaus als anständiges Verhalten interpretieren. Auch nach dem Spiel, als er auf dem Platz seinen ehemaligen Spielern und Mitstreitern gratulierte, war das ein respektvoller Umgang miteinander.
Natürlich haben die Geschehnisse während der 90 Minuten und nicht zuletzt das erfreuliche Endergebnis dazu beigetragen, dass das Thema Rose nicht doch noch an der einen oder anderen Stelle ausgeartet ist. In komplizierten Zeiten ein Zeichen zu setzen, den ungeliebten BVB zu schlagen und gleichzeitig Marco Rose als Verlierer nach Hause zu schicken – das reichte für diesen Abend an Genugtuung.
Alle Rechnungen sind beglichen
Marco Rose bat im Nachlauf der Partie, an das Thema Gladbach und Rose nun einen Haken zu machen. Dieser Bitte sollte man nachkommen, denn das Kapitel ist nun endgültig abgeschlossen. Man muss Rose weder (wieder) mögen oder ihm gar mit seinem neuen Klub Erfolg wünschen. Aber alle Rechnungen – sofern wirklich noch welche offen waren – sind seit Samstagabend beglichen. Und das ist gut so.
von Marc Basten