Borussias Trainer Gerardo Seoane musste gegen Frankfurt kurzfristig auf Philipp Sander und Nico Elvedi verzichten, die aufgrund eines Infekts nicht einsatzfähig waren. Für sie rückten Marvin Friedrich und Florian Neuhaus in die Startelf. Tim Kleindienst, der unter der Woche wegen Wadenproblemen fraglich war, stand in der Anfangself.
Die Partie begann von beiden Seiten relativ verhalten, bis die Borussen nach und nach immer spielbestimmender wurden. Sie hatten mehr Ballbesitz und es gab einige gute spielerische Ansätze, die schließlich auch in Torchancen mündeten. Ein Distanzschuss von Neuhaus war nicht schlecht, kurz darauf verpasste Kleindienst eine Hereingabe von Hack. Ein Treffer von Hack nach Neuhaus-Pass fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (17.).
Kleindienst trifft, Ekitiké egalisiert fünf Minuten später
Der Führungstreffer in der 26. Minute war mehr als verdient für die Fohlenelf. Im Anschluss an eine Freistoßflanke landete der Ball auf der rechten Seite bei Ngoumou, der zurücklegte auf Neuhaus. Der flankte direkt aus dem Halbfeld an den Fünfmeterraum, wo Kleindienst hochstieg und den Ball per Kopf zum 1:0 ins lange Eck beförderte (26.).
Die Freude über die Führung währte allerdings nur fünf Minuten. Die bis dahin offensiv kaum in Erscheinung getretenen Frankfurter schalteten zwei Gänge hoch und kamen prompt zum Ausgleich. Ein Pass in den Gladbacher Strafraum konnte nicht geklärt werden, und Larsson kam aus fünfzehn Metern zum Schuss. Nicolas lenkte den Ball mit einer starken Parade an die Latte, doch Ekitiké reagierte schneller als Ullrich und beförderte den Rebound aus kurzer Distanz in die Maschen (31.).
Nach der Pause lief bei Borussia nicht mehr viel zusammen
In der Folgezeit waren die Gäste deutlich präsenter und fanden Räume vor, die sie mit ihren schnellen Leuten bespielen konnten. In der 37. Minute lenkte Ekitiké eine scharfe Hereingabe von Knauff an den Pfosten - da hatten die Fohlen Glück. Das Spiel wurde zusehends zerfahrener, woran sich auch nach dem Seitenwechsel nichts änderte. Frankfurt war mittlerweile das fußballerisch gefälligere Team, während sich die Borussen immer schwerer taten, Angriffe zu kreieren.
In den Strafräumen passierte bis zur 67. Minute nichts Nennenswertes. Doch dann musste Nicolas mit einer Glanzparade gegen den eingewechselten Uzun retten. Kurz darauf klärte Scally in höchster Not gegen Götze, ehe Itakura nach einer Flanke von Neuhaus am Tor vorbei köpfte - es war die erste Gladbacher Torchance der zweiten Halbzeit.
Leistungsgerechtes Remis
Es folgte eine kurze Phase, in der die Borussen sich in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnten, ohne dabei jedoch zu klaren Torchancen zu kommen. Frankfurt war dem Siegtreffer näher, aber die Borussen verteidigten mit Glück und Geschick. In der 87. Minute hatte Ngoumou links im Strafraum eine Schussmöglichkeit, doch Trapp war zur Stelle. Die Schlusssequenz gehörte dann den Gästen und die Gladbacher durften durchatmen, als Ekitiké in der 90. Minute nach einer Freistoßflanke knapp über das Tor von Nicolas köpfte.
Am Ende blieb es beim 1:1, was man unter dem Strich als leistungsgerecht bezeichnen kann. Borussia war bis zum Führungstor das bessere Team, ließ aber danach in allen Belangen deutlich nach. Frankfurt fehlte es insgesamt an der Konsequenz, einen möglichen Auswärtssieg zu sichern und so hatte dieses insgesamt durchschnittliche Fußballspiel auch keinen Sieger verdient.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich (70. Netz) - Weigl, Neuhaus - Ngoumou (90. Plea), Stöger, Hack (70. Čvančara)- Kleindienst
weiter im Kader: Omlin (ETW), Sippel (ETW), Chiarodia, Fukuda, Lainer, Swider
Eintracht Frankfurt: Trapp - Kristensen, Tuta, Theate - Skhiri (74. Hojlund), Larsson, Knauff (83. Collins), Brown (74. Nkounkou), Götze (83. Wahi) - Ekitiké, Batshuayi (57. Uzun)
Tore: 1:0 Kleindienst (26.), 1:1 Ekitiké (31.)
Gelbe Karten: Itakura, Ullrich, Neuhaus - Götze, Batshuayi, Uzun
Schiedsrichter: Christian Dingert
Zuschauer: 54.042 (ausverkauft)
von Marc Basten