Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber dem Remis in Darmstadt vor einer Woche drei Veränderungen in der Anfangself vor: Elvedi, Netz und Koné starteten für Friedrich, Plea und Ngoumou. Tomáš Čvančara - in Darmstadt eingewechselt - fehlte aufgrund seiner Oberschenkelverletzung. Christoph Kramer gehörte erstmals in dieser Saison zum Spieltagskader.
Borussia agierte in einem 5-3-2 System, wobei Honorat als zweite Spitze neben Jordan spielte. Von Beginn an war es ein sehr intensives und umkämpftes Spiel im Borussia-Park, das in den ersten 19 Minuten traditionell mit Trillerpfeifen aus der Kurve begleitet wurde, wenn die Gäste den Ball hatten. Die erste Torannäherung verzeichneten die Borussen in der 6. Minute, als Wöber nach einer Ecke von Honorat knapp über den Kasten köpfte.
Umkämpft und intensiv, aber kaum Chancen
Ansonsten tat sich vor den beiden Toren nicht sehr viel, denn sowohl die Borussen als auch die Leipziger verteidigten aufmerksam und mit hoher Intensität. Die Fohlen hatten einige gute Phasen, in denen sie auch Ballkontrolle hatten. Allerdings fehlte im letzten Drittel oftmals die Präzision. Ein Freistoß von Weigl, der in der Mauer noch abgefälscht wurde, war letztlich zu wenig, um das Tor der Leipziger ernsthaft zu gefährden (23.). In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs hatten die Gäste mehr Spielanteile und kamen in der 45. Minute zu ihrer ersten Chance - Nicolas lenkte einen Schuss von Xavi mit starker Parade um den Pfosten.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel auf beiden Seiten etwas wilder. Die Kompaktheit bröckelte hüben wie drüben, ohne dass eine Mannschaft daraus Kapital zu schlagen vermochte. Nicolas reagierte aufmerksam bei einem Flachschuss von Openda (47.), ansonsten fehlte den Angreifern weiterhin der Punch. Nach einem guten Angriff der Borussen flankte Honorat von halblinks, den folgenden Kopfball von Reitz lenkte Blaswich über die Latte (63.).
Ausgerechnet Werner trifft
Das Spiel war komplett offen, doch dann stach Leipzigs Joker - Timo Werner, der zwar monatelang kein Scheunentor trifft, aber natürlich gegen seinen Lieblingsgegner. Nach einem Ballverlust des eingewechselten Ngoumou gelangte der Ball über Kampl zu Xavi, an dessen Steilpass Itakura knapp vorbei grätschte. Werner hatte auf Gladbachs halblinker Seite freie Bahn, Nicolas kam zwar gut aus seinem Tor heraus und drängte den Stürmer auch noch ab - doch Werner traf aus spitzem Winkel ins lange Eck (75.).
Ein Tiefschlag für die Borussen, die zuvor mit Plea und Ngoumou schon frische Kräfte gebracht hatten. Nun kamen noch Hack, Kramer und Neuhaus, doch eine Aufholjagd fand nicht statt. Die Gladbacher hatten gegen sich zurückziehende Leipziger zwar deutlich mehr Ballbesitz, aber sie schafften es nicht, sich gefährlich vors Tor zu kombinieren. Die Gäste lauerten auf Konter, blieben aber hierbei ebenso harmlos wie die Borussen auf der anderen Seite. In der fünften Minute der Nachspielzeit versuchte es Ngoumou mit einem Schuss aus der Distanz, doch der Ball strich über den Kasten. Und so war die dritte Heimniederlage im dritten Heimspiel in Folge besiegelt.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Scally (79. Hack), Elvedi, Itakura, Wöber, Netz - Reitz (79. Kramer), Weigl, Koné (79. Neuhaus)- Honorat (64. Ngoumou), Jordan (64. Plea)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Friedrich, Herrmann, Jantschke
RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum - X. Schlager (84. Klostermann), Kampl, Xavi (84. Seiwald), Fabio Carvalho (69. Baumgartner) - Openda (69. Poulsen), Sesko (69. Werner)
Tore: 0:1 Werner (75.)
Schiedsrichter: Robert Schröder
Gelbe Karten: Scally - Raum
Zuschauer: 50.122