Wie schon die Schweizer Borussen gegen Italien erlebte auch Stefan Lainer mit Österreich im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft eine gewisse Ernüchterung. Nach dem Auftaktsieg gegen Nordmazedonien inklusive eines Treffers von Gladbachs Rechtsverteidiger hatte man sich beim ÖFB gegen die Niederlande einiges ausgerechnet. Doch am Ende verlor die mit unzähligen Spielern aus der Bundesliga gespickte Auswahl mit 0:2 - und war faktisch chancenlos.
Zwar waren die Österreicher in ihrer Spielanlage deutlich mutiger als die Schweizer am Vorabend in Rom, doch gegen disziplinierte Niederländer gab es für sie bei allem Bemühen kein Durchkommen. Die Selbstverständlichkeit in der Arbeit gegen den Ball, mit der im Turnierverlauf bereits Teams wie Frankreich oder Italien imponierten, praktizierten auch die Holländer. Sie waren stets Herr der Lage und bei eigenem Ballbesitz brandgefährlich, ohne dabei unnötig ins Risiko zu gehen. Österreich versuchte zwar einiges, blieb aber in letzter Konsequenz zu harmlos.
Lainer und die Begrenztheit seiner fußballerischen Qualitäten
Stefan Lainer spielte wie schon im Auftaktmatch rechts vor der Dreierabwehrkette, wobei diese oftmals zu einer Fünferkette wurde. Lainer lief viel – aber eben meist hinterher. Der 28-Jährige schaltete sich zwar unermüdlich auf dem Weg nach vorne mit ein, doch er wurde auffällig oft nicht angespielt. Insbesondere Marcel Sabitzer ließ Lainer mehrfach ‚verhungern‘ und drehte lieber nochmal eine Schleife hintenrum, anstatt den Gladbacher anzuspielen. Wenn Lainer am Ball war, konnte er allerdings auch keine Pluspunkte sammeln - gegen solche Gegner kann er die Begrenztheit seiner fußballerischen Qualitäten nicht verstecken.
Zwanzig Minuten vor dem Ende kam Noch-Borusse Valentino Lazaro zu seinem EM-Debüt. Er löste den Hoffenheimer Baumgartner ab und brachte etwas Schwung mit. Allerdings gelang es dem 25-Jährigen letztlich auch nicht, sich für einen Abschluss in Position zu bringen. Am Ende schien er mit muskulären Problemen zu kämpfen – jedenfalls lief er leicht ‚unrund‘. Die Niederlande haben sich mit dem souveränen Sieg bereits fürs Achtelfinale qualifiziert, für Lainer & Co kommt es am Montag (18 Uhr) zu einem Finale um Platz 2 mit der Ukraine.
von Redaktion TORfabrik.de