Acht Jahre stellte sich die Frage nicht, wer bei Borussias Mönchengladbach das Kapitänsamt ausüben würde. Lars Stindl, nicht von ungefähr als ‘Capitano’ gerufen, führte die Borussen unter den verschiedensten Cheftrainern aufs Feld. Mit Stindls Abgang wurde das Amt vakant und Gladbachs neuer Coach Gerardo Seonae bestimmte eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt die neuen Spielführer.
Nach nur einem halben Jahr als Borusse ist Jonas Omlin der Kapitän, was in mehrerlei Hinsicht ein Zeichen ist. Als Vize-Kapitäne wurden Julian Weigl und Florian Neuhaus ernannt, die beide durch ihre Vertragsunterschriften, aber auch durch zuletzt sehr klare und deutliche Aussagen, ihr Bekenntnis zum Gladbacher Weg und den bevorstehenden Umbruch abgegeben haben.
»Jonas hat hier auf Anhieb gezeigt, dass er eine echte Führungspersönlichkeit ist«
»Es ist eine Riesen-Ehre für mich, dieses Amt zu übernehmen«, sagt Jonas Omlin, der die Mannschaft am Samstag (15.30 Uhr) im Testspiel gegen seinen Ex-Klub Montpellier erstmals offiziell aufs Feld führen wird. »Ich bin sehr dankbar und freue mich auf meine neue Aufgabe. Ganz klar ist aber auch, dass ich solch ein Amt nicht allein ausführen kann. Daher bin ich froh, dass ich in Jule und Flo sowie den vier Mitgliedern des Mannschaftsrats erfahrene und führungsstarke Leute an meiner Seite habe«.
Den Mannschaftsrat komplettieren Tony Jantschke, Christoph Kramer, Alassane Plea und Ko Itakura. Jonas Omlin hatte kürzlich noch erklärt, dass ein Torwart eigentlich nicht ein idealer Kapitän sei, weil er positionsbedingt im Spiel zu wenig Einfluss nehmen kann. Doch davon wollte Gerardo Seoane, der bereits in Leverkusen mit Hradecky den Keeper mit der Binde ausgestattet hatte, offensichtlich nichts wissen. »Jonas hat hier auf Anhieb gezeigt, dass er eine echte Führungspersönlichkeit ist«, sagt Seoane. »Es ist wichtig, dass wir diese erfahrenen Spieler haben, die Verantwortung für die Mannschaft und den Klub übernehmen und wollen.«