Ehrenmitgliedschaft

Hacki Wimmer: Ehre, wem Ehre gebührt

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Herbert 'Hacki' Wimmer am 06. Mai 2023 im Borussia-Park (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach hat ‘Hacki’ Herbert Wimmer zum Ehrenmitglied gemacht. Dem 78-Jährigen wurde vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum die Ehrenurkunde überreicht.

Borussia Mönchengladbach hat einen ihrer ganz Großen zum Ehrenmitglied ernannt. ‘Hacki’ Herbert Wimmer war ein wesentlicher Bestandteil der legendären Fohlenelf und gehört nicht von ungefähr der Gladbacher Jahrhundertelf an. Wimmer, geboren in Eupen, wäre in der heutigen Zeit ein absoluter Superstar, doch in den 70ern konnte der stets bescheiden und bodenständig gebliebene Dauerläufer seinem Naturell entsprechend leben und wirken.

Er begann das Fußballspielen in seinem Heimatort bei Borussia Brand und wurde dort von Hennes Weisweiler entdeckt. 1966 unterschrieb Wimmer seinen ersten Profivertrag in Gladbach und stand bereits am ersten Spieltag in der Startelf. Als nimmermüder Rechtsaußen wusste er direkt zu gefallen und absolvierte gleich in seiner Premierensaison alle Bundesligaspiele (3 Tore). 

Alle Meisterschaften mit Borussia, Pokalsieger und UEFA-Cup-Sieger  - Weltmeister und Europameister

Wimmer etablierte sich bei der aufstrebenden Borussia und wurde Ende 1968 vom damaligen Bundestrainer Helmut Schön erstmals in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Mit der Borussia holte Wimmer in der Saison 69/70 die erste Meisterschaft, zu der er sechs Tore beisteuerte. Die Gladbacher Fohlen spielten begeisternden Fußball, wobei sich der öffentliche Fokus vor allem auf Günter Netzer richtete, der als erster Popstar des deutschen Fußballs Geschichte machte. Wimmer spielte derweil im Mittelfeld als der stille Wasserträger des großen Netzer und konnte mit dieser Rolle gut leben.  

1971 holte er gemeinsam mit Netzer die zweite Meisterschaft, 1973 den DFB-Pokal. Nach dem Wechsel von Netzer zu Real Madrid bestätigte Wimmer seine Wichtigkeit für die Gladbacher Elf und unterstrich, dass er nicht von der Gunst von Günter Netzer abhängig war. Mit Wimmer machte Borussia in den Jahren 1975, 1976 und 1977 den Meister-Hattrick perfekt, zudem gelang 1975 der UEFA-Cup-Sieg. Auch in der Nationalmannschaft gehörte Wimmer zum Stammpersonal, war Mitglied der legendären Europameister-Elf von 1972 und gehörte dem Weltmeister-Kader von 1974 an. Bei der EM 1976 stand er im verlorenen Finale letztmalig für Deutschland auf dem Platz - danach beendete er seine Nationalmannschaftskarriere.

366 Bundesligaspiele für Borussia

Zwei Jahre später machte Wimmer dann auch bei der Borussia Schluss. 1977 wurde er nochmal Meister, in der Saison darauf reichte es trotz des 12:0 über Borussia Dortmund am letzten Spieltag nur zur Vizemeisterschaft. Der Treffer zum zwischenzeitlichen 6:0 war gleichzeitig Wimmers letztes Bundesligator - insgesamt erzielte er in 366 Einsätzen 51 Tore für die Borussia. Dazu kamen 58 Europacupspiele und 6 Treffer. 

Seinen ungemein laufintensiven Fußball-Stil bezahlte Wimmer nach der Karriere mit gesundheitlichen Folgen - insgesamt drei Hüft-Operationen musste er über sich ergehen lassen. Wimmer, der seinen Heimatort Brand nie verlassen hat, blieb der Borussia immer verbunden. Sowohl auf dem Bökelberg als auch nunmehr seit fast zwanzig Jahren im Borussia-Park verfolgt Wimmer die Spiele seines Vereins. Die Ernennung zum Ehrenmitglied war definitiv überfällig - mehr Borusse als Hacki Wimmer geht nicht. 

 


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