Dieter Hecking ist seit November 2024 zurück in der Fußball-Bundesliga. Der ehemalige Gladbach-Trainer hat nach langer Pause die scheinbar aussichtslose Aufgabe übernommen, den VfL Bochum vor dem Abstieg aus der ersten Liga zu bewahren. Der Trainerwechsel zeigt bereits erste positive Wirkung: Schrittweise kämpfen sich die Bochumer zurück in Schlagdistanz zur Konkurrenz. Zwar belegt man aktuell mit nur zehn Punkten den 18. Tabellenplatz, doch könnten es bald zwölf sein - sollte das Urteil aus dem "Feuerzeug-Wurf-Spiel" bei Union Berlin rechtskräftig werden und dem VfL drei statt einem Punkt zusprechen.
Seit der Partie bei Union Berlin sammelt der VfL kontinuierlich weitere Punkte. Nach Siegen gegen Heidenheim und St. Pauli gelang am vergangenen Wochenende ein bemerkenswertes 3:3 gegen RB Leipzig. Dass die Mannschaft einen 0:3-Pausenrückstand noch aufholen konnte, unterstreicht die neue Mentalität und das gewachsene Selbstvertrauen des Teams von der Castroper Straße.
Stabilisierung der Defensive
Die Entwicklung unter Hecking ist vielversprechend: Nur eines der letzten fünf Spiele ging verloren, in zwei der jüngsten vier Partien blieb man sogar ohne Gegentor. Das zeigt deutlich, dass die Defensive nun wieder stabiler steht. Der neue Trainer hat genau dort angesetzt, wo es am nötigsten war - mit 40 Gegentoren stellt Bochum die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Auffällig ist auch die neue Zweikampfhärte der Mannschaft, was sich in der Statistik als Team mit den meisten Fouls niederschlägt.
Die Umsetzung von Heckings Spielidee brauchte zwar einige Partien, funktioniert mittlerweile aber immer besser. Taktisch hat sich der VfL auf ein 3-5-2-System eingestellt, mit dem die Mannschaft gut zurechtkommt. Allerdings bleibt die Auswärtsschwäche bestehen - in dieser Saison holte man in der Fremde bislang nur einen Punkt.
Ohne Bero in Gladbach
Aufgrund der positiven Entwicklung wird Hecking in Mönchengladbach voraussichtlich nur wenig am Personal ändern. Allerdings fehlt Matus Bero gelbgesperrt, für ihn könnte Masovic ins Zentrum rücken. Hinter dem Einsatz von Kapitän Anthony Losilla steht noch ein Fragezeichen.
Positiv hervorzuheben ist Stürmer Myron Boadu, der am vergangenen Wochenende mit drei Toren gegen Leipzig glänzte. Der talentierte, aber verletzungsanfällige Leihspieler zeigt endlich sein großes Potenzial. Im Mittelfeld hat sich Neuzugang Ibrahima Sissoko zu einer wichtigen Stütze entwickelt.
Voraussichtliche Aufstellung VfL Bochum:
Drewes - Oermann, Ordets, Bernardo - Passlack, Wittek - Losilla, Sissoko - de Wit - Boadu, Broschinski
von Niklas Kirchhofer