Die anfängliche Begeisterung unter Trainer Bo Henriksen ist in Mainz mittlerweile spürbar abgekühlt. Erstmals seit einem Jahr kassierte das Team drei Heimniederlagen nacheinander. Der einzige Heimpunkt gelang am ersten Spieltag gegen Union Berlin. Die Auswärtsbilanz fällt dagegen deutlich positiver aus: Zwei Siege und ein Unentschieden stehen hier zu Buche. Nach sieben Spieltagen rangieren die Mainzer mit nur einem Zähler Rückstand direkt hinter dem kommenden Gegner aus Mönchengladbach.
Der Freitagabend soll nun endlich den ersehnten ersten Heimdreier bringen. Dass dies bislang nicht gelang, lässt sich zum Teil mit den personellen Veränderungen im Sommer erklären. Doch scheinen auch tieferliegende Gründe eine Rolle zu spielen. Schon kurz nach Henriksens Amtsantritt wurde in Mainz über die Dauerhaftigkeit des Aufschwungs diskutiert. Inzwischen sind gewisse Abnutzungserscheinungen unverkennbar.
Mainzer Lufthoheit als Gefahr
Trotz aller Herausforderungen steht der FSV im gesicherten Mittelfeld und kann mit der bisherigen Punkteausbeute durchaus zufrieden sein. Besonders beeindruckend ist die Kopfballstärke der Mainzer, die mit fünf Treffern in dieser Kategorie ligaweit führen. Hauptverantwortlich dafür zeichnen der frischgebackene Nationalspieler Jonathan Burkardt und Mittelfeldstratege Nadiem Amiri. Während Burkardt durch seine Kopfballstärke glänzt, besticht Amiri durch präzise Standards und gefährliche Flanken.
In taktischer Hinsicht weiß Gladbachs Trainer Gerardo Seoane genau, was auf seine Mannschaft zukommt. Mainz agiert unter Henriksen nahezu ausschließlich im 3-4-2-1-System. Zwar offenbart diese Formation gewisse Anfälligkeiten bei gegnerischen Kontern und in der Defensive, doch können die Mainzer durch ihr intensives Pressing und ihre hohe Laufbereitschaft jeden Gegner vor große Probleme stellen.
Ohne Onisiwo und Hanche-Olsen
Die Rückkehr von Dominik Kohr nach seiner Gelbsperre kommt für die Defensive gerade recht, da mit Hanche-Olsen ein wichtiger Innenverteidiger verletzungsbedingt fehlt. Auch im Angriff muss Henriksen improvisieren, weil Schlüsselspieler Karim Onisiwo ausfällt.
Ein besonderer Motivationsschub dürfte von Jonathan Burkardt ausgehen, der während der jüngsten Länderspielpause unter Julian Nagelsmann sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte. Seine konstant starken Leistungen haben ihm diese Chance eingebracht. Neben dem dynamischen Burkardt gilt es besonders Nadiem Amiri im Auge zu behalten - gegen keine andere Bundesligamannschaft sammelte er so viele Torbeteiligungen (fünf Tore, drei Assists) wie gegen die Borussia.
Voraussichtliche Aufstellung FSV Mainz 05:
Zentner - Leitsch, Jenz, Kohr - Caci, Amiri, Sano, Mwene - Lee, Sieb - Burkardt