Direkt zum Start wartet mit Meister Leverkusen eine höchst anspruchsvolle Aufgabe auf die Seoane-Elf. Einen Eindruck vom aktuellen Leistungsstand der Werkself konnte man bereits am vergangenen Wochenende gewinnen. Beim Deutschen Super Cup überzeugte das Team von Trainer Xabi Alonso beim Sieg gegen den VfB Stuttgart von Beginn an. Beeindruckend war auch die Leistung von Bayer 04 in der Meistersaison: In 34 Spielen blieb man ungeschlagen und holte ganze 56 Punkte mehr als die Fohlenelf.
In der Sommerpause gab es vereinzelt Bewegung im Kader. Namhafte Abgänge blieben bisher aus. Bayer konnte die Meisterelf fast vollständig zusammenhalten. Auch die Lockrufe vom FC Bayern scheint man im Fall von Nationalspieler Jonathan Tah abwehren zu können. Vielmehr konnten Simon Rolfes und Co. den Kader weiter verstärken. Mit Aleix Garcia, Martin Terrier und Jeanuël Belocian fügte man in allen drei Mannschaftsteilen weitere Qualität hinzu. Alle drei Transfers sind typische Bayer-Leverkusen-Verpflichtungen und haben das Potenzial für Erfolgsgeschichten in der Bundesliga.
Bewährtes Spielsystem
Nach einer so meisterlichen Saison gibt es wenig Grund für große Veränderungen. Auch im ersten Pflichtspiel gegen Stuttgart war dies erkennbar. Alonsos Team spielt weiterhin den Fußball, für den es auch in der letzten Saison stand: Mit viel Tempo, Dominanz und Ballbesitz macht es Leverkusen jedem Gegner sehr schwer. Natürlich hat Leverkusen auch Schwächen, diese kommen jedoch bei der ballbesitzgeprägten Spielweise nur selten zum Vorschein. Zu den absoluten Stärken zählen auf jeden Fall auch Standards. Hier ist die Werkself extrem gefährlich und hat mit dem Spanier Aleix Garcia einen weiteren Standardspezialisten verpflichten können.
Da mit keiner taktischen Veränderung an der Grundformation zu rechnen ist, wird Bayer in Gladbach voraussichtlich in einem 3-4-1-2 auflaufen. Im Spielaufbau lässt sich zumeist Robert Andrich zwischen die Innenverteidiger fallen. Dadurch können die beiden äußeren Verteidiger weit nach außen oder ins Mittelfeld vorrücken. Die eigentlichen Außenbahnspieler können somit weiter vorne positioniert angreifen und den Gegner enorm unter Druck setzen. Schafft man es, diese hohe Pressinglinie zu überspielen, ergeben sich Räume für gefährliche Gegenstöße. Doch die Werkself ist enorm ballsicher und lässt nur wenige Ballverluste zu.
Fast alle Mann an Bord
Wie auch schon während der letzten Saison musste Bayer nur selten auf mehrere Spieler aufgrund von Verletzungen verzichten. Auch die Vorbereitung verlief ohne große Ausfälle. Aktuell kann Xabi Alonso fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Lediglich auf Exequiel Palacios muss der Spanier verzichten. Der argentinische Mittelfeldspieler musste sich einer Meniskus-OP unterziehen und fällt zum Start aus. Fit und bereit ist Jonas Hofmann, doch es bleibt abzuwarten, ob der Ex-Gladbacher auch in seinem alten Stadion von Beginn an auflaufen wird. Gerade im Offensivbereich hat Alonso die Qual der Wahl.
Im Vergleich zur Startelf im Super Cup wird Leverkusen vermutlich mit einer anderen Anfangsformation auflaufen. Klar ist, dass Abwehrchef Jonathan Tah in die erste Elf rücken wird. Genauso wie vermutlich Robert Andrich, der neben Granit Xhaka das Zentrum und damit Herzstück der Leverkusener bildet. Frimpong und Grimaldo werden die Außenbahn besetzen. Auch ein Einsatz von Florian Wirtz von Beginn an ist sehr wahrscheinlich. Offen bleibt bis zuletzt, für welchen Torhüter sich Alonso entscheiden wird. Im vergangenen Jahr teilten sich Hradecky und Kovar die verschiedenen Wettbewerbe. Zur neuen Saison werden die Karten neu gemischt.
Voraussichtliche Aufstellung Bayer Leverkusen:
Hradecky - Tapsoba, Tah, Hincapie - Frimpong, Xhaka, Andrich, Grimaldo - Adli, Wirtz - Boniface
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