Kurz vor Ende der Saison hatten nun fast alle Mannschaften nochmal die Möglichkeit, Energie für den Schlusssprint zu tanken. In der Ligapause wurden die Finalrunden in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben weitergespielt und eigentlich hatte man in München auch nicht mit einer so langen Pause geplant. Doch das Aus in der Champions League sowie im DFB-Pokal sorgten dafür, dass der FC Bayern diesmal in beiden Wettbewerben die Zuschauerrolle einnehmen musste.
Doch nicht nur das Aus in den beiden Wettbewerben sorgte für negative Schlagzeilen in der bayerischen Landeshauptstadt. Auch interne Streitigkeiten wurden öffentlich ausgetragen und führten letztendlich dazu, dass Erfolgstrainer Hansi Flick die Bayern zum Saisonende verlassen wird. Mit Julian Nagelsmann haben die Münchener mittlerweile einen Nachfolger gefunden.
Neuzugänge sind nicht die gewünschte Verstärkung
Vom Trouble rund um den Verein zeigte sich die Mannschaft weitestgehend unbeeindruckt. In der Liga steuert man direkt auf einen neuerlichen ungefährdeten Titelgewinn zu und in der Champions League schied man unglücklich gegen Paris St. Germain aus. Der einzige sportliche Wermutstropfen der letzten Zeit war das verlorene Auswärtsspiel bei den abstiegsgefährdeten Mainzern vor der Ligapause.
Auch wenn alle Experten wissen, wie der FC Bayern spielt, hat es Hansi Flick geschafft, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Und das, obwohl die Neuzugänge über die Saison hinweg in der Breite nicht die gewünschte Verstärkung waren, die man sich ohne Frage gewünscht hätte. Nicht zuletzt führte die Kaderfrage auch zum Bruch zwischen Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Defensive Stabilität ist eine Baustelle
Flick lässt immer in der Grundformation 4-2-3-1 spielen, was je nach Spielsituation aber flexibel interpretiert wird. Auffällig in dieser Saison sind die Münchener Probleme gegen den Ball. Defensiv war die Leistung wenig meisterlich. Mit 40 Gegentoren nach 31 Spieltagen hat der FCB ganze 15 mehr kassiert, als der Zweitplatzierte Leipzig. Die defensive Stabilität ist eine Baustelle, die Flick die gesamte Saison begleitet hat. Im Heimspiel gegen RB, das man zwar gewinnen konnte, zeigten sich die Probleme überdeutlich. Leipzig konnte den Bayern aus einer Grundformation mit Dreierkette das Leben extrem schwer machen. Sicherlich ist das auch ein taktischer Ansatz für Marco Rose und sein Team am Samstagabend.
Das Herzstück der Bayern ist das Mittelfeldzentrum mit den in dieser Saison herausragenden Leon Goretzka und Joshua Kimmich. Dazu kommen die unberechenbaren Außenspieler Gnabry, Coman oder Sané, die mit hohem Tempo immer wieder anlaufen und für Gefahr sorgen. Dazu rücken die beiden Außenverteidiger stets mit nach, so dass über die Flügel viel Druck erzeugt werden kann. Und in der Mitte trifft Lewandowski weiterhin nach Belieben.
Lewandowski peilt die 40 Tore-Marke an
Der aktuelle Weltfußballer ist nach überstandener Verletzung wieder dabei und visiert trotz der Zwangspause zuletzt den Torrekord von Gerd Müller (40) aus der Saison 72/73 an. Aktuell hat Lewandowski 36 Tore auf dem Konto – bei nur 26 Spielen. Der Pole wird also gegen Gladbach besonders im Fokus stehen. Verzichten muss Flick auf Douglas Costa, Corentin Tolisso und Eric Maxim Choupo-Moting, ansonsten hat er die freie Auswahl. In der Defensive dürfte Davies den Vorzug vor Hernandez erhalten, neben Thomas Müller und Serge Gnabry ist ein Startelfeinsatz auf der Außenbahn von Kingsley Coman wahrscheinlich.
Voraussichtliche Aufstellung FC Bayern München:
Neuer - Pavard, Boateng, Alaba, Davies - Kimmich, Goretzka - Gnabry, T. Müller, Coman - Lewandowski
von Niklas Kirchhofer