Zwei Punkte aus fünf Spielen – das Wort ‘Krise’ ist im Zusammenhang mit Borussia Mönchengladbach mittlerweile öfter zu lesen und zu hören. Allerdings, und das relativiert das Ganze, wird dies von Medien und „Experten“ geäußert, die sich allenfalls oberflächlich mit der Borussia beschäftigen. Alle anderen – inklusive der Fans – wissen die Situation in Gladbach richtig einzuordnen. Und da ist für Krisengerede oder gar Panikmache kein Raum.
Borussia befindet sich in einem Umbruch, der längst noch nicht abgeschlossen ist. Deshalb betonen die Verantwortlichen berechtigterweise, dass es ein ‘Prozess’ ist, der Zeit benötigt. Und dazu gehört eben auch, dass man drei Heimspiele in Folge verlieren kann, ohne dass der Laden auseinanderfliegt. Zumal das Auftaktprogramm im Borussia-Park gegen die drei stärksten Teams der Liga wirklich hammerhart war.
Gegen RB kam Borussia der Augenhöhe sehr nahe
Gegen Leverkusen waren die Borussen chancenlos, gegen die Bayern war die Leistung schon deutlich stabiler und die Niederlage durch das späte Tor der Münchener zumindest etwas unglücklich. Und gegen RB kam man der Augenhöhe sehr nahe und ein Remis wäre das gerechtere Resultat gewesen. Eine Steigerung gegen die Topgegner ist zweifelsfrei auszumachen und das deutet darauf hin, dass Gerardo Seoane mit seinen Mannen auf dem richtigen Weg ist.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Borussia in den ersten fünf Spielen nur zwei Punkte geholt hat und sich damit aktuell tief in der zweiten Tabellenhälfte wiederfindet. In Augsburg reichte eine zweimalige Zwei-Tore-Führung letztlich nur zu einem Last-Second-Punkt und in Darmstadt holte man nach dem kollektiven Black-Out in der ersten Halbzeit zwar einen Drei-Tore-Rückstand auf, aber nach hinten heraus hätte man dieses Spiel in Überzahl eigentlich sogar gewinnen müssen.
In Bochum und gegen Mainz wird das nackte Resultat wichtiger sein, als die B-Note
Die Fohlen haben in den ersten fünf Partien also auch einiges liegengelassen. Trotz knallhartem Auftaktprogramm, Neustart und Umbruch war objektiv gesehen mehr drin, als nur diese zwei Punkte. Doch die sind Fakt und damit muss man jetzt umgehen. Das heißt, dass der weitere Prozess zwingend von Erfolgserlebnissen in Form von Punkten begleitet sein muss. In Bochum am Samstag und am Freitag darauf daheim gegen Mainz wird das nackte Resultat wichtiger sein als die B-Note.
In einer Krise befindet sich Borussia Mönchengladbach trotz der mageren Punkteausbeute nicht. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich etwas entwickelt und die Bereitschaft bei den Spielern vorhanden ist. Das honorieren die Fans und sie tragen die Mannschaft durch die komplizierte Anfangsphase der Saison. Die Unterstützung wird bei entsprechendem Engagement auch in den nächsten Wochen nicht abreißen. Doch es müssen Punkte her, um den Prozess in einem ruhigen Fahrwasser fortführen zu können und ihn nicht zu gefährden.