Dass Borussia Mönchengladbach in dieser Saison schon stärkere Leistungen gezeigt hat, als im letzten Heimspiel dieses Jahrzehnts im Borussia-Park gegen den SC Paderborn, muss nicht großartig hervorgehoben werden. Der verdiente 2:0-Erfolg kann unter der Kategorie ‚Arbeitssieg‘ und ‚Pflichterfüllung‘ abgelegt werden.
Gerade in der ersten Halbzeit war eine gewisse Verunsicherung spürbar, auch wenn es dafür, wie Marco Rose richtig angemerkt hat, eigentlich gar keinen Grund gab. Doch die beiden Hiebe in der Nachspielzeit gegen Istanbul und Wolfsburg innerhalb weniger Tage haben doch Spuren hinterlassen. Daran änderten auch die sechs Wechsel gegenüber der Sonntagspartie in Wolfsburg nichts.
Die Mannschaft bewegt sich in ihrer Entwicklung noch auf dünnem Eis
Die Borussen taten sich lange Zeit schwer gegen den frechen Aufsteiger aus Ostwestfalen. Die Gäste brachten neben viel Laufbereitschaft ein wirklich enormes Tempo aufs Parkett. Hätten sie nur etwas mehr Cleverness in der Vollendung ihrer Angriffe gezeigt, wäre für sie durchaus etwas drin gewesen im Borussia-Park. Der Dosenöffner durch Plea direkt nach der Pause – eingeleitet durch den hohen Ballgewinn von Herrmann und dem intelligenten Pass von Stindl – erleichterte den Gladbachern den restlichen Abend deutlich.
Es gab danach wieder die Mixtur aus Ballgewinnen, Tempo und spielerischer Leichtigkeit. Mit etwas mehr Konsequenz im gegnerischen Strafraum hätten die Borussen nocht zeitiger alles klar machen können. Doch auch so war es ein letztlich verdienter Erfolg, der die Gladbacher in der Spur hält. Dennoch bleibt die Erkenntnis, dass sich die Mannschaft in ihrer Entwicklung immer noch auf dünnem Eis bewegt. Es wird in der Rückrunde eine riesige Herausforderung, diese erste Halbserie zu bestätigen. Daher wäre es sehr vorteilhaft, wenn man zum Jahresausklang in Berlin nachlegen und noch ein Ausrufezeichen setzen könnte.
von Marc Basten