Einwurf nach dem Spiel bei Union Berlin

Borussen werden bei Union geerdet

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Marco Rose wird einige Dinge mitnehmen können aus Berlin - aber keine Punkte.

Der Höhenflug von Borussia Mönchengladbach wurde im Stadion an der Alten Försterei zumindest vorläufig gestoppt. So weit, wie manche die Fohlenelf angesichts der immer noch bestehenden Tabellenführung wähnten, ist sie definitiv noch nicht.

Die Warnungen vor der Partie bei Union Berlin waren zahlreich und unmissverständlich. Was im Stadion an der Alten Försterei auf die Gladbacher zugekommen ist, durfte niemanden überraschen. Und die Borussen können sich, trotz der 0:2-Niederlage, zugutehalten lassen, dass sie die Warnungen ernst genommen haben. Denn auch wenn die Mannschaft fußballerisch über weite Strecken enttäuschte, so kann man ihr in Bezug auf Einsatzwillen und Engagement keinen Vorwurf machen.

Nun sind das natürlich auch die Grundtugenden des Fußballs, so dass sie eigentlich eine Selbstverständlichkeit sind. Dass es dennoch erwähnenswert ist, liegt an den schon fast traditionellen Problemen der Gladbacher, sich gegen Teams zu behaupten, die sich vornehmlich über Emotionen sowie Kratzen und Beißen definieren. Insoweit hat es das Rose-Team am Samstag besser gemacht, als viele ihrer Vorgänger in vergleichbaren Partien der Vorjahre.

Das Gegentor raubte den Borussen die Leichtigkeit im Spiel

Dass es dennoch eine Niederlage setzte, hatte zwei Gründe. Zum einen den unglücklichen Spielverlauf, als Union gegen die klar besseren Gladbacher nach einer Viertelstunde in Führung ging. Dieses Gegentor stärkte die Berliner in ihren Grundtugenden, während es gleichzeitig den Borussen die Leichtigkeit im Spiel raubte. Fortan wirkte vieles mühseliger und es schlichen sich nach und nach immer mehr Ungenauigkeiten ein, die Kraft und Nerven gleichermaßen kosteten. Union verteidigte derweil leidenschaftlich und klug zugleich. Sie lähmten das Spiel der Borussen, denen auf dem Weg nach vorne nur wenig einfiel.

Gute Ansätze – wie u.a. lange Bälle des eingewechselten Strobl – verpufften, genauso wie zahlreiche Flankenversuche, die überhastet und unpräzise ausgeführt wurden. Einzelaktionen versandeten, weil weder Plea noch Thuram richtig Fahrt aufnehmen konnten und Zakaria nur ein einziges Mal einen seiner Läufe aus der Tiefe wagte. So war die Niederlage letztlich folgerichtig und auch wenn es keine katastrophale Vorstellung war, so dürften die Borussen nach der Lobhudelei der letzten Wochen wieder geerdet sein. Die permanente Begleitmusik um die Tabellenführung und die zugegebenermaßen verführerischen Gedankenspiele um Meisterschaftstheorien sollten sich nun wieder auf ein vernünftiges Maß reduzieren. Das kann der Borussia nur guttun.

 


von Marc Basten

 

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