Das Spiel gegen Eintracht Frankfurt war eine ganz besondere Nagelprobe für die Gladbacher Borussen. Am Donnerstag in Rom ging es auf dem regendurchtränkten Rasen des Stadio Olimpico bis in die Nachspielzeit hoch her, drei Tage später war mit Eintracht Frankfurt eines der physisch stärksten Teams der Bundesliga zu Gast. Um die Belastung in diesen englischen Wochen zu kompensieren, hätte eigentlich die ‚Rotationsmaschine‘ angeworfen werden müssen. Doch Marco Rose nahm lediglich zwei Veränderungen in der Startelf vor.
Das ist zum einen der doch sehr dünnen Personaldecke geschuldet – am Sonntag fehlten sechs potenzielle Startelfkandidaten und es kamen mit Embolo und Jantschke zwei Spieler mit noch nicht näher bezeichneten Muskelverletzungen hinzu. Lars Stindl musste bereits ab der 35. Minute ran, was eigentlich auch anders geplant war. Durch die zwei verletzungsbedingten Wechsel gab es nach hinten heraus keine Optionen mehr, unter Berücksichtigung der Belastungssteuerung zu tauschen. So mussten Zakaria & Co auf die Zähne beißen und über die volle Distanz gehen.
Das war eine echte Energieleistung, die man nicht hoch genug loben kann. In der ersten Halbzeit legten die Borussen mit einem sehr engagierten Auftritt den Grundstein zum Sieg, waren effektiv im Abschluss und bei allen relevanten statistischen Werten klar besser als die Gäste. Nach dem Wechsel verpassten sie es, trotz mehrerer guter Chancen den dritten Treffer nachzulegen und nach dem Anschlusstor der Eintracht wurde es eine regelrechte Schlacht im Borussia-Park.
Es ist bemerkenswert, wie leidenschaftlich und aufopferungsvoll die Mannschaft kämpft und dagegenhält. Obwohl die Borussen teilweise bedenklich wankten, blieben sie auf den Beinen und stemmten sich mit aller Macht gegen den Ausgleich. Es blieb bis zur endgültigen Entscheidung durch Zakaria in der 85. Minute ein Tanz auf der Rasierklinge. Am Ende konnte man sich über einen tollen Sieg freuen, aber Borussia nähert sich ganz klar dem Limit. Das zu steuern wird eine riesige Herausforderung. Doch egal wie es in den nächsten Tagen weitergeht – die 19. Punkte nach 9 Spieltage sind klasse und können Borussia nicht mehr genommen werden.
von Marc Basten