Dass der SC Freiburg mit einem ungeheuren Aufwand Fußball spielt, ist keine neue Erkenntnis. In Mönchengladbach liefen die Breisgauer am Freitagabend 124,7 Kilometer. Die Gladbacher Borussen hielten mit 122,2 Kilometern dagegen, was ebenfalls ein überdurchschnittlicher Wert ist. Das wiederum zeigt, dass die Hecking-Elf die notwendige Bereitschaft an den Tag gelegt hat.
Weniger gelungen war allerdings die Arbeit gegen den Ball im Mittelfeld. Nicht nur bei der Entstehung des 0:1 ließen die Gladbacher die Gäste zu einfach kombinieren. Da sah man wieder diesen ‚Sicherheitsabstand‘, der den Borussen zuletzt u.a. gegen die Bayern das Genick brach. Die Freiburger hätten, wenn sie im weiteren Verlauf im letzten Drittel nicht etwas überhastet gewesen wären, durchaus nachlegen können.
Zeitweise sah es aus wie Flipperspiel
Im Offensivspiel der Borussen fehlte es neben dem Durchsetzungsvermögen in der Box vor allem an der Struktur. Vieles war eher dem Zufall geschuldet, zeitweise hatte man das Gefühl, man wohne einem Flipperspiel bei. Nur in der Phase nach dem Ausgleich und in der ersten Viertelstunde nach dem Wechsel hatte das Gladbacher Spiel eine gewisse Anatomie, die erfolgversprechend schien. Doch da blieb die finale Aktion aus.
Das Spiel gegen Freiburg hat vor allem eins gezeigt: Der Weg in die Champions League ist noch verdammt weit. Borussia ist nach wie vor gut im Rennen und wird auch auf einem der begehrten Plätze in die Länderspielpause gehen. Aber der Vorsprung ist hauchdünn und von der Stabilität der Hinrunde ist man weit entfernt. Es gilt einiges aufzuarbeiten und auch an der Herangehensweise für den Schlussspurt muss gefeilt werden.
von Marc Basten