Die Ausgangsposition vor dem Spiel in Frankfurt hatte es in sich. Die Borussen reisten mit der Pleite gegen Berlin in den Knochen an und damit der latenten Angst, dass bei einer weiteren Niederlage nachhaltige Selbstzweifel aufkommen würden. Frankfurt könnte gefährlich nahe heranrücken und plötzlich wäre der einstmals so schöne Vorsprung gar nicht mehr so komfortabel.
Doch schon die ersten Minuten in der Frankfurter Arena zeigten, dass die erste Heimniederlage keine tieferen Spuren hinterlassen hat. Die Mannschaft trat konzentriert, gefestigt und - was gegen Frankfurt besonders wichtig ist - mit der nötigen Wehrhaftigkeit auf. Die Borussen waren weder eingeschüchtert noch verunsichert, sondern sie agierten mit der Selbstverständlichkeit, mit der sie in den letzten Monaten den dritten Platz erklommen haben.
Die Berlin-Niederlage hat keinen bleibenden Schäden hinterlassen
Die neu ins Team gekommenen Kramer, Johnson und besonders Herrmann waren auffällig, Kapitän Stindl im ersten Durchgang omnipräsent. Mit konsequentem Bälle sichern und erobern erstickte man die Wucht der Frankfurter bereits im Keim. Zu bemängeln war vor der Pause allerdings die Abschlussschwäche. Hier hätte man aufgrund der spielerischen Überlegenheit eigentlich früh die Weichen in die richtige Richtung stellen müssen. So gesehen war durchaus ein Dreier drin an diesem Sonntag.
Der Frankfurter Führungstreffer mit dem Pausenpfiff stellte das Spielgeschehen komplett auf den Kopf. Und auch wenn die Borussen im zweiten Durchgang nicht mehr so selbstverständlich Fußball spielten wie zuvor, steckten sie den Rückschlag dennoch gut weg. Sie bewahrten die Geduld und wurden gegen müder werdende Frankfurter mit dem hochverdienten Ausgleich belohnt. Damit bleibt Borussia auf Kurs und nimmt die erfreuliche Erkenntnis mit, dass die Niederlage gegen Berlin vor dem anstehenden Heimspiel-Doppelpack gegen Wolfsburg und Bayern keine bleibenden Schäden hinterlassen hat.
von Marc Basten