In Freiburg spielte Borussia Mönchengladbach teilweise überragend und ging am Ende als Verlierer vom Platz. Eine Woche später in München waren die Borussen beim designierten alten und neuen Deutschen Meister eine Stunde lang die bessere Mannschaft und hatten mehr Ballkontrolle, doch nach dem Abpiff standen erneut keine Punkte auf der Habenseite.
In Freiburg kostete die fehlende Konsequenz im Abschluss, gepaart mit der Standardschwäche, den Erfolg. In München wurden die Standards etwas besser verteidigt - wenn auch längst nicht gut -, dafür war der Punch bei der Chancenverwertung erneut nicht ausreichend (Embolo, Herrmann). Hinzu kamen in der Allianz-Arena diverse individuelle Aussetzer (Ginter, Sommer, Wendt), die man sich in Summe auch gegen eine ersatzgeschwächte Bayern-Mannschaft nicht leisten darf.
Die Substanz fehlt, die Lücke nach ganz oben über eine gesamte Saison hinaus zu schließen
So steht man nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge bedröppelt da, denn es war deutlich mehr drin. Es zeigt sich aber auch, dass es Borussia auf Strecke doch an der Substanz fehlt, die Lücke nach ganz oben über eine gesamte Saison hinaus zu schließen. Wenn wie in München Spieler wie Zakaria, Plea und nach zehn Minuten Thuram fehlen, dann ist das ein Qualitätsverlust, den der eigentlich sehr ordentlich besetzte Kader nicht auffangen kann.
So konnte Marco Rose in München offensiv überhaupt nicht mehr nachlegen, nachdem er Embolo schon (viel zu) früh einwechseln musste. Die Bayern brachten derweil nach einer Stunde frisches Tempo mit Coman und Davies, während den Borussen zusehends die Luft ausging. Das sind halt die entscheidenden Kleinigkeiten, die am Ende den Unterschied ausmachen können - und leider auch haben. Der Blick richtet sich nun auf die letzten drei Spiele. Noch ist Platz 4 möglich - auch wenn dazu einiges besser laufen muss, als in den letzten beiden Wochen.
von Marc Basten