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Ein nächster Schritt in einem komplizierten Spiel

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Es gab einige heiße Duelle im Borussia-Park - hier Tobias Strobl gegen Sebastian Rudy. (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach schlägt Schalke 04 letztlich verdient mit 2:1. Es war das erwartet schwere und komplizierte Spiel. Die Fohlenelf machte vieles gut, doch es gab auch Phasen, in denen die Kontrolle verloren ging.

Dass Borussia Mönchengladbach den Vizemeister aus Schalke nicht mal eben so aus dem Borussia-Park schießen würde, war von vornherein klar. Dennoch machte es in der Anfangsphase eben diesen Eindruck: Der frühe Treffer von Matthias Ginter nach einer (so geplanten) Ecke an den zweiten Pfosten und weitere blitzsaubere Angriffe der Fohlenelf ließen die Stimmung im Borussia-Park früh in Richtung Euphorie steigen.

Schalke, in der vergangenen Saison mit pragmatischem Fußball bis zur Selbstverleugnung erfolgreich, versuchte es mit einem mutigen Offensivpressing. Auch wenn dadurch tatsächlich einige Unsauberkeiten auf Seiten der Borussen provoziert wurden, befreiten sich die Gladbacher doch oftmals sehr einfach aus den Drucksituationen. Mit der Folge, dass es viele Räume gab, welche die Borussen mit ihren schnellen Spielern bespielen konnten.

In der ersten halben Stunde kann man aus Gladbacher Sicht lediglich bemängeln, dass im letzten Drittel etwas die Konsequenz abhandengekommen ist. Dennoch war es schon sehr ansehnlich, wie die Borussia einen Gegner dieser Klasse teilweise klar beherrschte.

Als die Schalker sich besannen und etwas kompakter standen, pendelten die Spielanteile hin und her. Borussia überließ den Gästen den Ball und hier wurden die spielerischen Probleme bei Schalke deutlich. Viel Langholz auf die Kanten vorne, die aber die Anspiele kaum verarbeiten konnten - auch weil die Borussen fleißig die zweiten Bälle einsammelten.

Am Ende brauchte es auch einen überragenden Yann Sommer

Das änderte sich nach der Pause, als Schalke Druck machte und vor allem Mark Uth mehr einbezog. Es entwickelten sich einige brenzlige Situationen am und im Gladbacher Strafraum. Die Borussen wirkten in dieser Zeit leicht lethargisch und der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Dieter Hecking sagte anschließend, dass man derartige Phasen gegen solch einen Gegner auch mal aushalten muss. Dennoch machten es sich die Gladbacher hier unnötigerweise selbst schwer.

Bemerkenswert jedoch, wie sich die Mannschaft nach rund 65 Minuten befreite und förmlich die zweite Luft bekam. Plötzlich war das Offensivspiel wieder vorhanden, was Schalke wiederum ausbremste. Das 2:0 war die Belohnung und auch wenn man nach hinten heraus einen bärenstarken Yann Sommer benötigte, damit der Sieg nicht nochmal ernsthaft in Gefahr geriet, war es ein verdienter Erfolg.

Dieser Dreier in einem komplizierten Spiel ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig wurde deutlich, dass es überall noch etwas zu tun gibt. An manchen Stellschrauben kann noch heftig gedreht werden, bei anderen reicht es, ein wenig zu justieren. Das alles sollte mit sieben Punkten aus drei Spielen im Rücken deutlich leichter fallen.

 

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von Marc Basten

 

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