Ja klar, es hat mal wieder nicht gereicht in Dortmund. Auch der nächste Anlauf endete mit einer Niederlage. Dass es beim 0:1 im Spitzenspiel mehr als knapp war, ist letztlich auch nur ein schwacher Trost angesichts der krassen Negativbilanz im Westfalenstadion. Doch im Gegensatz zu früheren Auftritten waren die Gladbacher diesmal nicht hoffnungslos unterlegen, sondern boten dem BVB die Stirn. Sie vergaßen allerdings, sich für die Courage zu belohnen.
Marco Rose forderte einen mutigen Auftritt und stellte seine Mannschaft entsprechend auf und ein. Da wurde weder ein Bus vor dem eigenen Tor geparkt, noch sonst irgendwie ängstlich agiert. Gladbach presste teilweise sehr hoch und ging bewusst ins Risiko, dass die Dortmunder mit schnellen Umschaltangriffen gefährlich werden konnten. Mit viel Herzblut bekamen sie die meisten Situationen verteidigt, auch wenn es oft einem Tanz auf der Rasierklinge glich.
Das Risiko wurde insoweit belohnt, als dass man sich mehrere gute Chancen herausspielte. Embolo hätte fraglos eine der Möglichkeiten nutzen müssen, seinen Landsmann Roman Bürki im Tor der Dortmunder zu überwinden. So aber nutzte Dortmund die einzige etwas zu passive Phase der Fohlenelf zum Tor des Tages. Nach hinten heraus hätten sich die Gladbacher allerdings einen Punkt mehr als verdient. Herrmann und Neuhaus bekamen den Ball jeweils aus wenigen Metern nicht über die Linie gedrückt. Wobei Herrmann bei seinem Abschluss ganz deutlich von Hummels gefoult wurde und deshalb nicht traf. Dass hier der Videobeweis ausblieb, ist absolut unverständlich.
Willen und Einsatzbereitschaft waren den Gladbachern an diesem Abend im Westfalenstadion nicht abzusprechen. Dass es am Ende nicht zu einem Punkt gereicht hat, ist erstmal ärgerlich. Doch man kann auch einiges an positiven Erkenntnissen mitnehmen: Diese Mannschaft ist in der Lage, auch beim BVB auf Augenhöhe ihr Ding durchzuziehen. Das ist ein klarer Schritt nach vorne.
von Marc Basten