Gladbach enttäuscht in Berlin

Borussia beschenkt Hertha: Toreschießen leicht gemacht

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Die Berliner feixen nach einem ihrer einfachen Tore, Nico Elvedi ist entsetzt (Foto: Martin Rose / Bongarts / Getty Images)

Das war nichts, liebe Borussen. In Berlin setzte es eine verdiente 2:4-Niederlage, weil die Fohlenelf vor allem in der Defensive die Konsequenz vermissen ließ und einfache Tore herschenkte. Aber auch vorne fehlte die Entschlossenheit.

Es war schon enttäuschend, was Borussia Mönchengladbach da auf den Rasen des Olympiastadions ›zauberte‹. Eine etwas zurückhaltende Herangehensweise war zwar nachvollziehbar, doch irgendwie hatte man das Gefühl, als ob sich die Borussen damit selbst ›einlullen‹ würden. Der Ansatz, aus einer gefestigten Defensive abzuwarten und den Gegner erstmal machen zu lassen, funktioniert eben nur mit einer gefestigten Defensive. Und die war bei Borussia von Beginn an nicht vorhanden.

Schon vor dem Berliner Doppelpack nach einer halben Stunde wurde deutlich, dass die Herthaner viel zu einfach an und in den Gladbacher Strafraum spielen konnten. Den Borussen fehlte es im Defensivzweikampf an der Bissigkeit und die Art und Weise erinnerte an so manches blutleere Auswärtsspiel der Vorsaison. Eine Zweikampfquote von 39% sagt alles aus.

Hertha dagegen überbrückte das Mittelfeld zügig, hatte klare Vorteile auf den Flügeln und in der Mitte oftmals Überzahl. Die Raumaufteilung bei den Gladbachern war schlecht, so dass weder die Staffelung im Mittelfeld, noch in der Viererkette ausreichend war.

Das Abwehrverhalten war absolut unzureichend

Die Führung per Elfmeter fiel aus dem Nichts, was jedoch die Frage nicht beantwortet, warum die Borussen das Geschenk nicht als solches angenommen haben. Das Abwehrverhalten bei den beiden Gegentoren, aber auch bei mehreren weiteren Situationen, war absolut unzureichend. Toreschießen leicht gemacht für die Hertha - ›Oldie‹ Ibisevic lässt sich sowas nicht entgehen.

Doch es war nicht nur die mangelhafte Arbeit gegen den Ball, die Borussia in Berlin den Kopf kostete. Auch im Spiel nach vorne fehlte die Entschlossenheit. Der Antrieb über die Achter stockte und es gab sehr viele Ballverluste. Die wiederum eröffneten Berlin immer wieder Umschaltaktionen, weil die Borussen ungewohnt große Räume öffneten. Das war in den bisherigen Partien anders.

Matthias Ginter sprach nachher davon, dass von Anfang an »der Wurm drin« gewesen sei. Das kann man so stehen lassen. Vielleicht haben sich die Borussen nach dem gelungenen Start insgeheim schon weiter gewähnt, als sie es wirklich sind. Berlin hat nun schonungslos aufgedeckt, dass längst nicht alles Gold ist, was in den letzten Wochen zumindest teilweise geglänzt hat.

 


von Marc Basten

 

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