Fußball ist und bleibt ein unberechenbar, besonders in Mönchengladbach. Da kommt die Mannschaft nach der Pleite gegen Leverkusen mit zwei unverhofft stabilen Auftritten in Düsseldorf und Hoffenheim zurück in die Spur, um diese gegen Mainz ohne Vorwarnung wieder zu verlassen.
Die Ratlosigkeit konnte auch Dieter Hecking nach der Partie nicht leugnen. Er hatte sein Team gegenüber der Vorwoche nur auf einer Position verändert, die Brust der Spieler hätte breiter nicht sein können. Doch das frühe Anlaufen der Mainzer reichte aus, um die Gladbacher zu irritieren. Sie wirkten behäbig und verunsichert, von Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit keine Spur.
Das sollten die Gladbacher sein, die vorige Woche in Hoffenheim mit Dominanz das Spiel gedreht haben? Kaum zu glauben. Exemplarisch für die Mönchengladbacher Hasenfüßigkeit war das Verhalten von Yann Sommer beim Mainzer Führungstreffer. Wie kann ein Keeper in seinem Hoheitsgebiet derart zimperlich zum Ball gehen?
Die erste Halbzeit kann man getrost als ›erschreckend‹ umschreiben. Dabei hatten die Gladbacher noch Glück, dass der Videoassistent schwieg und Mainz keinen Elfmeter zusprach und etwas später nach dem vermeintlichen 0:2 intervenierte.
Nach der Pause wurde es etwas besser, was auch an der Einwechslung von Christoph Kramer lag. Borussia überzeugte zwar nicht vollends, erarbeitete sich aber zumindest soweit Vorteile, dass der Ausgleich verdient war. Danach allerdings bauten die Borussen unverständlicherweise wieder ab. Anstatt den Schwung des Tores mitzunehmen, stimmte das Gleichgewicht überhaupt nicht. Man ließ sich einerseits gefährlich auskontern, andererseits schaffte man es nicht, sich vorne gefährlich in Szene zu setzen.
Der Punkt ist letztlich glücklich für Borussia, die mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf in die Länderspielpause geht. Die Leistungsschwankungen sind und bleiben rätselhaft. Nach elf Spieltagen gilt: Beständig ist in Mönchengladbach nur die Unbeständigkeit.