Man kann den Auftritt von Borussia Mönchengladbach im Westfalenstadion mit drei Worten zusammenfassen: Alles wie immer! Irgendwie fühlt man sich in einer Endlosschleife gefangen, wenn man die Gladbacher dabei beobachtet, wie sie mit unzureichenden Mitteln versuchen, den Dortmundern beizukommen.
An diesem Samstag, so hatte Trainer Dieter Hecking es angekündigt, dürfe man sich nicht hinten rein stellen und müsse selbst Ballbesitz haben. Am Ende kamen die Gladbacher auf nahezu lächerliche 21 Prozent Ballbesitz, die Passquote betrug 69 Prozent und lediglich 39 Prozent der Zweikämpfe wurden gewonnen.
Wenn man einen kleinen Lichtblick sucht, findet man ihn allenfalls bei den eigenen Torchancen. Der drückenden Dortmunder Überlegenheit zum Trotz hätte man vier oder fünf Treffer erzielen können. Doch da die Konsequenz im Abschluss nicht annähernd so war wie die bei den BVB-Angreifern, sprang letztlich nur Stindls Ehrentreffer heraus.
Gladbach setzte in Dortmund die Vorgaben komplett in den Sand, ließ sich hinten reindrängen und schaffte es vor allem nicht, dem Gegenpressing der Dortmunder etwas entgegenzusetzen. Krasse Fehler wie die von Ginter vor dem 0:2 oder später Vestergaard waren ein gefundenes Fressen für die Dortmunder.
Was die Fohlenelf da letztlich auf den Platz brachte, war weder Fisch noch Fleisch. Sie wollte eigentlich nicht so tief stehen, fand aber keine Mittel, dem zu entgegen zu wirken. Um wirklich mitzuspielen, fehlten die Qualität und für den Lucky Punch die Kaltschnäuzigkeit in den Situationen, wo Dortmund etwas anbot.
Es war nichts zu holen gegen eine teilweise berauschend aufspielende Dortmunder Mannschaft, das steht fest. Allerdings ist ein 6:1 eine wirklich herbe Klatsche, die nicht nur das Torverhältnis verdirbt, sondern möglicherweise auch noch Folgeschäden mit sich bringt. Man hätte zumindest dafür sorgen müssen, diese Niederlage in einem erträglichen Rahmen zu halten.
Es wird nun darum gehen, dieses vernichtende Debakel aus den Köpfen zu bekommen. Gleichzeitig wird jeder kühne Träumer, der vor der Saison damit geliebäugelt hatte, dass Gladbach ganz oben mitspielen könnte, auf dem Boden der Tatsachen gelandet sein. Borussia Mönchengladbach ist in der momentanen Verfassung reines Mittelmaß.