Es war angesichts der Umstände nicht zu erwarten, dass Borussia Mönchengladbach derart stabil und gefestigt im Celtic Park auftreten würde. Die Ausfälle der Basisspieler Andreas Christensen, Raffael, Fabian Johnson und Fabian Johnson wogen schwer. Mit Jonas Hofmann stand ein Spieler in der Startelf, der kaum Matchpraxis vorzuweisen hat. Und Tobias Strobl kam aus einer Verletzung und hatte seit Wochen nicht mehr gespielt.
Zudem reisten die Borussen mit dem Frust des Hamburg-Spiels im Gepäck nach Schottland. Dass dieses Spiel nicht gewonnen wurde, nagte sichtlich an den Spielern. Vor allem André Hahn und Lars Stindl sahen sich nach den verschossenen Elfmetern gegen den HSV in der Pflicht. Dass die beiden es waren, die den historischen ersten Sieg in der Königsklasse herausschossen, passte zum gelungenen Abend von Glasgow.
Und nicht zu vergessen: Der Celtic-Park ist nicht der Borussia-Park. Auswärts haben die Gladbacher bekanntlich in den letzten Monaten keine Bäume ausgerissen. Und ausgerechnet jetzt mussten sie in dieser unglaublichen Atmosphäre ihren Mann stehen.
Alle Borussen, die am Mittwoch im Celtic-Park waren, werden bestätigen können, dass die Lautstärke vor dem Anpfiff und in den ersten Minuten einzigartig und atemberaubend war. Als Spieler muss man ganz bei sich sein, um da nicht einzuknicken.
All diesen ungünstigen Voraussetzungen zum Trotz, traten die Borussen äußerst reif und abgeklärt auf. Sicher, Celtic ließ internationale Klasse nur aufblitzen, dennoch gebührt den Borussen höchstes Lob für diese blitzsaubere Leistung.
Celtic hatte anderthalb Chancen in 90 Minuten, was für die geschlossene Defensivarbeit der Borussen spricht. Das eigene Spiel war schnell und zielgerichtet - wirklich imponierend.
Die Schotten im Stadion wurden immer leiser, je länger das Spiel dauerte und je deutlicher sich alle vergegenwärtigten, was da für eine Mannschaft aus Deutschland spielt. Am Ende war der Celtic-Park fest in Gladbacher Hand. Es war einfach großartig!