Keine Frage, gegen RB Leipzig gewinnt man nicht mal eben so im Vorbeigehen. Der Projekt-Klub aus dem Osten bringt wirklich beeindruckende Geschwindigkeit und Qualität mit. Vor allem die Arbeit gegen den Ball ist bei der Hasenhüttl-Truppe außerordentlich gut. So ließen sie kaum mal Gladbacher Kombinationen über mehrere Stationen zu, was den Spielaufbau der Borussia oftmals wie eine Lotterie wirken ließ.
Eine Passquote von 70% ist wirklich nicht berauschend, wurde aber vom Gegner erzwungen. Gleichfalls hielten die Borussen dagegen und bearbeiteten ihrerseits die Leipziger mit großem Aufwand. Eine Zweikampfquote von 61% spricht dafür, dass sich die Gladbacher gewehrt haben.
Nach Frankfurt war es nun gegen Leipzig wieder eines dieser viel beschworenen engen Spiele, bei denen Details den Ausschlag gaben. Objektiv gesehen wäre in beiden Partien zumindest jeweils ein Zähler drin gewesen, doch am Ende steht man mit leeren Händen da.
Es gibt eine Anzahl von Dingen, die zu den unerfreulichen Resultaten führten. Hervorstechend ist jedoch die Abschlussschwäche, die längst mehr als nur eine temporäre Erscheinung ist. Gegen Leipzig gab es drei, vier freie Einschussmöglichkeiten, die man sich mit großem Aufwand erarbeitet hatte. Dass sie einfach so liegengelassen wurden, grenzte schon an Fahrlässigkeit.
Mittlerweile kann man es nicht mehr mit Pech oder fehlender Tagesform abtun. Vielleicht muss man eingestehen, dass es letztlich auch ein Qualitätsproblem ist. Das Gerede von der Einstelligkeit wird Borussias Verantwortlichen immer als Understatement ausgelegt. Doch vielleicht liegen sie damit ja genau richtig. Nach dem 21. Spieltag sieht es danach aus, dass die Abschlussqualitäten von Hazard & Co nicht ausreichen, um Platz 4 nachhaltig ins Visier zu nehmen.