Der 33. Bundesligaspieltag

Ein Spieltag, fast wie gemalt für Borussia

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Julian Nagelsmann und Hoffenheim ließen die Gunst der Stunde ungenutzt (Foto: Daniel Kopatsch / Bongarts / Getty Images)

Der 33. Spieltag war fast wie gemalt für Borussia Mönchengladbach. Als einziges Team der Europacup-Aspiranten punkteten die Fohlen dreifach. Nun ist wieder alles möglich.

Einen Schönheitsfleck hatte dieser 33. Spieltag aus Sicht von Borussia Mönchengladbach dann doch. Dass der Schalker Daniel Caligiuri in Leverkusen einen Elfmeter verschoss, verhinderte die Heimniederlage der Werkself. Doch auch so kam es einem Wunder gleich, dass ausgerechnet Schalke in Leverkusen so viel Widerstandskraft entwickelte und ein beachtliches 1:1 erreichte.

Leverkusen, das vor einer Woche an gleicher Stelle Frankfurt demontierte, verpasste damit den entscheidenden Schritt in Richtung Rang 4. Aktuell steht Bayer, wie Gladbach, mit 55 Zählern da. Das Torverhältnis der Gladbacher ist um zwei Treffer besser. Heißt also: Sollte der VfL am letzten Spieltag gegen Dortmund gewinnen, müsste Leverkusen beim Auswärtsspiel in Berlin mindestens mit drei Toren Unterschied siegen. Unmöglich ist das nicht, doch es zeigt, dass es die Elf vom Niederrhein praktisch in der eigenen Hand hat, Platz 4 zu erreichen.

Frankfurt droht sogar der Sturz auf Platz 8

Dass dem so ist, hat auch mit der nicht ganz unerwarteten Heimniederlage von Eintracht Frankfurt am Sonntagabend gegen Mainz zu tun. Die Frankfurter zahlen seit Wochen den Tribut für ihre zurecht hochgelobte Performance in der Europa League. Das schon tragische Ausscheiden am Donnerstag in London, verbunden mit dem leeren Tank der meisten Spieler, konnte im Rhein-Main-Derby nicht kompensiert werden. Frankfurt muss am letzten Spieltag bei den Bayern antreten und kann sich die Königsklasse abschminken, wenn gleichzeitig Gladbach oder Leverkusen gewinnt. Auf der anderen Seite könnten die Hessen sogar komplett aus den europäischen Rängen rutschen. Hoffenheim auf Rang 8 hat drei Punkte Rückstand auf die Eintracht, aber das bessere Torverhältnis. Gewinnt die Nagelsmann-Elf in Mainz bei einer gleichzeitigen Frankfurter Niederlage in München und erledigt auch Wolfsburg seine Hausaufgaben daheim gegen Augsburg, wird Frankfurt durchgereicht.

Angesichts dieser Konstellationen dürfen sie sich in Hoffenheim und Wolfsburg kräftig ins eigene Hinterteil beißen. Beide Teams hätten an diesem Wochenende die Gunst der Stunde nutzen können, doch beide patzten. Hoffenheim verlor daheim gegen Bremen mit 0:1 und Wolfsburg ließ sich beim Relegationsteilnehmer aus Stuttgart gar mit 0:3 abfertigen. So waren tatsächlich die Gladbacher der große Sieger des 33. Spieltages.

Ein Punkt gegen Frankfurt reicht Bayern zum Titel

Der Spieltag sorgte dann auch für klare Verhältnisse im Tabellenkeller. Hannover 96 tritt trotz eines 3:0-Heimsiegs über den SC Freiburg den Gang in die Zweitklassigkeit an, genauso wie der 1. FC Nürnberg nach der Niederlage gegen Gladbach. Der VfB Stuttgart wird sich in der Relegation behaupten müssen. Derweil lieferten sich Augsburg und Hertha frei von allen Nöten und Sorgen einen offenen Schlagabtausch, der überaus nett anzusehen war. Am Ende behielten die Gäste aus der Hauptstadt mit 4:3 die Oberhand.

Und was sonst noch? Ach ja – wer wird eigentlich Deutscher Meister? Die Frage konnte tatsächlich noch nicht abschließend beantwortet werden, weil der FC Bayern in Leipzig nicht über ein torloses Remis hinauskam. Da Borussia Dortmund parallel – mit ganz viel Pudding in den Beinen – einen glücklichen 3:2-Sieg über Düsseldorf verbuchen konnte, fällt die Entscheidung erst am letzten Spieltag. Zwei Punkte sind die Bayern vorn und können aufgrund des klar besseren Torverhältnisses bereits mit einem Remis gegen Frankfurt alles klar machen. Dortmund muss bekanntlich in Gladbach ran, dort gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, dass Bayern gegen Frankfurt verliert. Die Zeichen stehen also auf Titelverteidigung durch den Rekordmeister, auch wenn man im Fußball bekanntlich nichts ausschließen darf. Spannend wird es am nächsten Samstag allemal - auch und vor allem für die Gladbacher Borussia.

 


von Marc Basten

 

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