Marco Rose musste auf Schalke neben Ramy Bensebaini (Muskelverletzung) auch auf Nico Elvedi (Rückenbeschwerden) verzichten. In der Abwehrkette begannen somit Oscar Wendt und Tony Jantschke neben Ginter und Lainer. Im Mittelfeld spielten Zakaria und Hofmann sowie Embolo hinter oder vor der offensiven Dreierformation Herrmann, Plea und Thuram.
Plea hat die erste Möglichkeit – Gregoritsch vergibt Großchance
Die Borussen fanden gut ins Spiel und ihnen gehörten die ersten Minuten. Die erste Möglichkeit der Partie hatte folglich Plea, der von der Strafraumgrenze einen schönen Schuss mit rechts losließ, den Keeper Schubert über den Querbalken lenkte (5.). Fast im Gegenzug meldete sich Schalke erstmals gefährlich im Gladbacher Sechzehner: Raman setzte sich an der Grundlinie gegen Wendt durch und seine Hereingabe erreichte Gregortisch, der vor Lainer zum Abschluss kam, aber Sommer konnte den schlecht platzierten Schuss des Österreichers aus kurzer Distanz blocken. Den Rebound von Serdar lenkte Sommer über die Latte (6.).
Ballbesitz war nicht gleich Ballkontrolle
In der Foglezeit entwickelte sich die erwartet intensive Auseinandersetzung, bei der sich beide Teams mit vielen Zweikämpfen weitestgehend neutralisierten. Schalke hatte gefühlt etwas mehr vom Spiel, allerdings hielt sich der Ballbesitz die Waage. Wobei Ballbesitz diesmal nicht gleich Ballkontrolle war, weil beiderseitig ständig Druck aufgebaut wurde und sich auch die Fouls häuften. Torchancen für Schalke ergaben sich nach Gladbacher Fehlern: So folgte aus einem unsauberen Aufbau von Jantschke Richtung Wendt eine Gelegenheit für Schöpf, der jedoch genau auf Sommer zielte (15.).
Sommer rettet gegen Raman
Nach einer knappen halben Stunde hatte Raman die größte Chance der Gastgeber vor dem Seitenwechsel. Die Borussen waren etwas aufgerückt und Schalke konnte kontern. Raman lief im Rücken von Jantschke und vor dem passiven Wendt alleine auf Sommer zu, doch Borussias Goalie rettete per Fußabwehr (28.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs schafften es die Fohlen wieder, für Gefahr zu sorgen. Nach einer Ecke von Hofmann setzte Thuram eine Kopfballbogenlampe über Schubert hinweg, aber Gregoritsch köpfte den Ball von der Linie (37.). In der 45. Minute tankte sich Embolo gegen drei Schalker durch, Plea steckte durch auf Herrmann, der im Fallen aus rund dreizehn Metern nicht genug Druck hinter den Ball bekam, so dass Schubert abwehren konnte.
Schlecht gestaffelte Borussen fangen sich das Gegentor
Den ersten Abschluss im zweiten Durchgang verzeichneten ebenfalls die Borussen. Thuram setzte sich gut durch und passte auf Plea, dessen Flachschuss aus 18 Metern jedoch kein Problem für Schubert darstellte. Im Gegenzug wurde der VfL, der mit Wiederanpfiff auf Dreierkette umgestellt hatte, dann erwischt. Gregoritsch behauptete auf Gladbachs rechter Seite den Ball und passte in die Mitte, wo Serdar komplett blank stand. Der Nationalspieler nutzte die Freiheit zu einem platzierten Schuss – Sommer konnte den Aufsetzer nicht mehr parieren (48.). Dieses Gegentor war der Knackpunkt im Spiel – Schalke fand zu mehr Sicherheit im Ballbesitz und die Borussen verkrampften zusehends. Nach einem Fehler von Wendt hatte Caligiuri den zweiten Treffer auf dem Fuß, Ginter lenkte den Ball für den schon geschlagenen Sommer zur Ecke (50.).
Gregoritsch macht mit dem 2:0 den Deckel drauf
Vielleicht wäre für die Fohlen noch etwas drin gewesen, wenn Ginter nach einem schnell ausgeführten Freistoß in der 55. Minute nicht eine Fußspitze gefehlt hätte. Doch kurz darauf war das Spiel durch: Embolo verlor den Ball vorne und Schalke konterte durch die nicht abgesicherte Mitte. Zakaria bekam Raman nicht mehr zu fassen und dessen Hereingabe verwertete Winterzugang Gregoritsch souverän zum zweiten Schalker Tor (58.). Rose brachte Neuhaus für Herrmann, doch das Offensivspiel der Borussen blieb weiterhin äußerst schwach und planlos. Ein Schuss von Thuram aus 18 Metern, den Schubert über die Latte lenkte und ein Kopfball von Plea nach der anschließenden Ecke blieben die einzigen Chancen. So gewann Schalke verdient das Auftaktspiel gegen eine vor allem fußballerisch enttäuschende Gladbacher Mannschaft.
Kurzstatistik zum Spiel:
Schalke 04: Schubert - Kenny, Kabak, Nastasic, Oczipka - Mascarell, Caligiuri, Schöpf, Serdar (74. Boujellab) - Raman (69. Kutucu), Gregoritsch (90. Burgstgaller)
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Jantschke (85. Strobl), Wendt – Zakaria, Hofmann – Embolo (72. Stindl) – Herrmann (59. Neuhaus), Plea, Thuram
weiter im Kader: Sippel (ETW), Kramer, Raffael, Traoré, Johnson, Bénes
Tore: 1:0 Serdar (48.), 2:0 Gregoritsch (58.)
Gelbe Karten: Kenny, Kabak, Schöpf – Lainer, Thuram, Jantschke, Stindl
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: 62.271 (ausverkauft)
von Marc Basten