Die Gegensätze zwischen Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf könnten größer kaum sein. Die Fohlen haben einen guten Saisonstart hingelegt und stehen mit 17 Punkten aus neun Spielen immer noch blendend da. Im Vergleich dazu hat die Fortuna gerade einmal fünf Zähler auf dem Konto und dazu die letzten fünf Bundesligapartien verloren. Doch im Gegensatz zur Borussia bestritt die Fortuna ihr Pokalspiel erfolgreich, so dass die Mannschaft von Trainer Funkel mit frisch aufgetanktem Selbstvertrauen den kurzen Weg nach Mönchengladbach antreten wird.
Der Rivale aus Düsseldorf hat vor allem auf der Trainerbank viele ehemalige Borussen sitzen. Co-Trainer Thomas Kleine, Torwarttrainer Claus Reitmaier sowie Teammanager Sascha Rösler trugen einst das Trikot mit der Raute. Auf dem Feld hingegen steht nur ein Ex-Borusse, Matthias Zimmermann kam vor der Saison aus Stuttgart an den Rhein.
Nach dem Aufstieg musste die Fortuna den Abgang von Florian Neuhaus verkraften, vermeldete auf der anderen Seite aber keine spektakulären Neuzugänge. Marvin Ducksch könnte man nennen, doch der Torschützenkönig der zweiten Liga konnte bisher noch nicht an die Leistung der vergangenen Saison mit Holstein Kiel anknüpfen. Für Ducksch platzte der Knoten erst im Pokal in Ulm am vergangenen Dienstag.
Düsseldorf wird kompakt stehen und auf Konter lauern
Von Ducksch hatte man sich in Düsseldorf mit Sicherheit mehr erwartet. Die Torflaute des ehemaligen Dortmunders steht auch in Verbindung mit der bisher geringen Torausbeute der Düsseldorfer. In den ersten neun Spielen erzielte die Fortuna lediglich sechs Treffer. Demgegenüber stehen 21 Gegentore, alleine im letzten Auswärtsspiel in Frankfurt gab es sieben Stück.
Wirft man einen Blick auf die Taktik von Trainer Friedhelm Funkel, so wird man schnell feststellen, dass es hier nicht das eine Spielsystem gibt. Funkel variiert zwischen Formationen mit einer Vierer- oder Dreierkette in der Defensive. Mal ist es ein 3-5-2, dann ein 4-3-3 und im nächsten Spiel wieder ein 4-1-4-1. Gegen die Fohlen ist mit einer defensiven Grundausrichtung zu rechnen. Funkel wird versuchen, dass seine Mannschaft so kompakt wie bei den Auswärtsspielen in Leipzig und Stuttgart auftreten wird. In beiden Partien holte die Fortuna einen Punkt in der Fremde und überzeugte mit großer Kompaktheit im Mittelfeld sowie mit kleinen Nadelstichen in der Offensive.
Die defensive Ausrichtung könnte der Fortuna auch beim Thema Konter in die Karten spielen. Denn hier liegt eine Stärke des Aufsteigers. Durch schnelle Außenspieler in der Defensive und Offensive, überspielt die Fortuna das Mittelfeld gerne mal mit hohem Tempo oder mit Bällen in die Tiefe. Gerade die Pässe in den Rücken der gegnerischen Abwehr stellen immer wieder eine Gefahr dar. Und da sich Borussia zuletzt sehr anfällig bei Kontern zeigte, dürfte hier ein Ansatz der Düsseldorfer liegen.
Der Spielaufbau ist die Schwachstelle beim Aufsteiger
Nicht unterschätzen dürfen die Borussen Dodi Lukebakio. Der 21-jährige Belgier kam vor der Saison vom FC Watford und hat sich in den letzten Wochen zum bedrohlichsten Offensivspieler der Fortuna entwickelt.
Eine Schwachstelle bei Düsseldorf ist mit Sicherheit der Spielaufbau. Unter Druck und bei frühem Pressing verlieren die Fortunen oftmals den Überblick und die Ruhe. Wenn die Fohlen dies mit der nötigen Konsequenz ausnutzen, werden sich zwangsläufig Abschlussgelegenheiten ergeben.
Voraussichtliche Aufstellung Fortuna Düsseldorf:
Rensing - Zimmer, Bormuth, Ayhan, Kaminski, Gießelmann - Zimmermann, Morales, Bodzek - Ducksch, Lukebakio
von Niklas Kirchhofer