Marco Rose musste in Rom auf Alassane Plea (Muskelverletzung am Oberschenkel) verzichten, daneben standen gegenüber der Niederlage in Dortmund am vergangenen Samstag auch Oscar Wendt und László Bénes nicht in der ersten Elf. Dafür begannen Ramy Bensebaini, Florian Neuhaus und Patrick Herrmann.
Den ganzen Tag verwöhnte Rom mit spätsommerlich warmem Wetter, doch als sich die Gladbacher Borussen im Stadio Olimpico ans Aufwärmen machten, begann es wie aus Kübeln zu Regnen. Und das hielt auch während des Spiels unvermindert so an. Auf dem glitschigen Boden geriet Jantschke ins Straucheln und Elvedi klärte früh auf Kosten eines Eckballs. Doch danach fanden sich die Borussen zusehends besser zurecht und waren das überlegene Team.
Sie störten den Aufbau der Römer effektiv und kamen zu Chancen. Bensebaini bekam den Ball nach einer Flanke von Herrmann an den zweiten Pfosten nicht mehr aufs Tor (7.), eine Minute später zielte der Algerier zu genau. Neuhaus brachte einen Freistoß von rechts vors Tor, Bensebaini machte den Fuß lang und beförderte die Kugel mit links aus vier Metern an die Latte. Unmittelbar darauf startete Embolo durch, wurde etwas nach rechts abgedrängt und schoss im Fallen knapp am linken Pfosten vorbei.
Die Borussen blieben dran, Neuhaus zielte nach Vorarbeit von Lainer und Embolo aus relativ freier Position flach am Torb vorbei (11.). Zwei Minuten später versuchte es Thuram von links, aber der Schuss des Franzosen verfehlte den Kasten deutlich. Erst nach zwanzig Minuten bekamen die Gastgeber etwas Zugriff auf die Partie - Jantschke & Co mussten ein paar Mal bereinigend eingreifen. Auf der anderen Seite zielte Herrmann aus der Drehung übers Tor (26.), einen Distanzschuss von Neuhaus parierte Pau Lopez sicher (28.).
Gladbach war in dieser Phase zwar nicht mehr so präsent wie zuvor, dennoch fiel der Führungstreffer der Roma völlig unerwartet. Nach einer Ecke setzte sich Zaniolo gegen Lainer durch und köpfte unhaltbar für Sommer ins lange Eck (32.). Dieses unglückliche Gegentor zeigte Wirkung bei den Borussen, die in der Folgezeit einige Probleme hatten. Sie bekamen nicht mehr den Zugriff wie zuvor, zudem mussten Embolo (Knie) und Herrmann (Sprunggelenk) behandelt werden.
Zur zweiten Halbzeit starteten die Borussen dann wieder deutlich schwungvoller und nach einem Umschaltangriff bediente Neuhaus Herrmann, der etwas nach rechts hinausgetrieben wurde und im Fallen am Tor vorbei schoss (47.). In der Folgezeit überließ Rom den Borussen den Ball – am Ende waren es 57 Prozent Ballbesitz -, doch klare Torchancen gab es keine. Der letzte Pass fehlte bei allem Bemühen zu oft. Marco Rose brachte nach gut einer Stunde Hofmann für Herrmann, später folgte ein Doppelwechsel mit Stindl und Bénes für Embolo und Kramer.
Stindl platzierte kurz nach seiner Einwechsel einen Schuss aufs Eck, doch er bekam nicht genug Druck hinter den Ball, so dass Pau Lopez parieren konnte (78.). Auf der anderen Seite hätte Smalling nach einer Freistoßflanke für die Entscheidung sorgen können, allerdings köpfte er freistehend vorbei (81.). Borussia drängte zwar weiter, doch auch die nächste Möglichkeit gehörte Rom. Nach einem Konter lief Florenzi verfolgt von Zakaria aufs Tor zu, zielte aber knapp vorbei (89.).
In der 90. Minute gab es die Ausgleichschance für die Fohlen, als Lainer flankte und Thuram am Fünfer in den Ball rutschte. Aber der Franzose bugsierte das Spielgerät in den Regenhimmel von Rom – das Spiel schien verloren. Doch dann folgte die 93. Minute: Bénes brachte den Ball per Freistoß in den Strafraum, Elvedis Kopfball wurde von Smalling geblockt. Schiedsrichter Collum erkannte auf Handspiel, was jedoch eine Fehlentscheidung war, denn Smalling bekam den Ball ins Gesicht und nicht an die Hand. Doch da es in der Gruppenphase der Euro-League keinen Videobeweis gibt, hatte die Tatsachenentscheidung Gültigkeit. In der 96. Minute verwandelte Lars Stindl den Elfmeter zum Ausgleich und bewahrte Borussia vor einem frühzeitigen Aus.
Kurzstatistik zum Spiel:
AS Rom: Pau Lopez - Spinazzola, Fazio, Smalling, Kolarov - Mancini, Veretout, Zaniolo, Pastore (61. Perotti), Kluivert (84. Florenzi)- Dzeko
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Jantschke, Elvedi, Bensebaini – Kramer (76. Bénes), Zakaria – Herrmann (61. Hofmann), Neuhaus, Thuram – Embolo (76. Stindl)
weiter im Kader: Grün (ETW), Beyer, Wendt, Bénes, Hofmann, Noß, Stindl
Tore: 0:1 Zaniolo (32.), 1:1 Stindl (90.+5)
Gelbe Karten: Veretout, Kluivert, Antonucci, Smalling – Bensebaini, Lainer, (Rose)
Schiedsrichter: William Sean Collum (Schottland)
Zuschauer: 29.037