Einwurf nach dem Spiel bei Schalke 04

Nicht nur die Basics fehlten Borussia auf Schalke

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Marco Rose, Borussia Mönchengladbach, Schalke 04, TORfabrik,

Keine gute Entscheidung - die Umstellung von Marco Rose zur Pause ebnete Schalke den Weg.

Die Niederlage von Borussia Mönchengladbach zum Rückrundenauftakt in der Arena auf Schalke war ohne Zweifel verdient. Den Borussen fehlten die vielzitierten ‚Basics‘, aber auch Marco Rose unterlief eine letztlich spielentscheidende Fehleinschätzung.

Die Aufstellung und Ausrichtung, die Marco Rose in der Arena auf Schalke wählte, darf vom Papier her durchaus als mutig bezeichnet werden. Embolo, Thuram, Plea und Herrmann in der Startelf, das war schon eine Ansage in Richtung Offensivfußball. Davon war in den 90 Minuten allerdings deutlich weniger zu sehen, als man es sich erhofft hatte. Das lag natürlich auch daran, dass die Schalker mit einer großen Intensität arbeiteten und sich auch von der Physis eines Embolo oder Thuram nicht beeindrucken ließen. Borussias Problem lag jedoch vor allem im eigenen Ballbesitz, wo man unter dem permanenten Druck der Schalker keine Lösungen parat hatte. Selbst wenn sich die Gladbacher aus einzelnen ‚Stresssituationen‘ befreien und den Ball behaupten konnten, verlief die Fortsetzung zumeist im Sande. Das lag weniger an fehlenden Basics, sondern war fußballerisch schlichtweg dünn.

Roses Umstellung ebnet Schalke den Weg

Schalke hatte vor der Pause ein leichtes optisches Übergewicht und drei klare Torchancen. Die wiederum resultierten aus Gladbacher Ballverlusten bzw. mangelnder Griffigkeit im Zweikampf. Schon in dieser Phase wurde ein Ungleichgewicht im Gladbacher Zentrum mit Zakaria und Hofmann sichtbar. Gleichwohl hatten die Borussen auch zwei Möglichkeiten (Thuram, Herrmann) um ihrerseits in Führung zu gehen. Weil das letztlich sehr wenig war, stellte Marco Rose zur Pause auf Dreierkette um. Er zog Zakaria zurück zwischen Ginter und Jantschke, Wendt und Lainer rückten nach vorne und Hofmann blieb als Sechser in der Mittelfeldzentrale. Doch anstatt daraus mehr Präsenz in der gegnerischen Hälfte erwuchs, ebnete die Umstellung den Schalkern den Weg, die Partie in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel zu entscheiden.

Hofmann bei beiden Gegentoren ursächlich beteiligt

Beide Gegentore hatten ihre Ursache in der Fehleinschätzung, die alleinige Sechserposition mit Jonas Hofmann zu besetzen. Vor dem ersten Treffer machte Hofmann in guter Absicht, in Richtung Außenlinie mitverteidigen zu wollen, fatalerweise das Zentrum komplett auf, was Serdar eiskalt ausnutze. Beim zweiten Schalker Tor war Hofmann mit aufgerückt und stellte nach dem abgefangenen Pass von Embolo zwar Gegenspieler Schöpf, ging aber nicht so in den Zweikampf, dass er das Zuspiel auf Caligiuri verhindern konnte. Derweil hatte sich wieder Serdar in den freien Raum hinter Hofmann begeben und initiierte den Konter, während gleich sieben Gladbacher vor dem Ball standen.

‚Pseudo-Pressing‘ und schlechte Restverteidigung

Natürlich wäre es zu einfach, Hofmann als Alleinschuldigen hinzustellen. Angefangen vom ‚Pseudo-Pressing‘ in vorderster Front bis zur Restverteidigung mit schlechtem Stellungsspiel (Ginter) oder fehlendem Tempo (Jantschke) - bei den Gegentoren hatten mehrere Borussen ihren Anteil. Aber eben auch Marco Rose mit seiner Umstellung zur zweiten Halbzeit. Jonas Hofmann hat bislang noch nie alleine auf der Sechs gespielt und auch wenn er ein intelligenter Spieler ist, der zudem viel läuft und immer mal wieder geschickte Balleroberungen hat, fehlt ihm neben den strategischen Fähigkeiten in dieser Rolle (die z.B. ein Strobl aufweist) vor allem die Zweikampfpräsenz.

Borussia blieb in allen Bereichen unter ihren Möglichkeiten

Nach einer Stunde war die Partie gelaufen, weil sich Schalke nach dem 2:0 zurückziehen konnte und so nicht in Gefahr geriet, nach hinten heraus der intensiven Spielweise Tribut zollen zu müssen. Die Borussen blieben derweil, trotz mehr Ballkontrolle, fußballerisch blass und das fast ausschließlich auf Einzelaktionen - oder blinde Flanken – basierende Offensivspiel war für die Schalker letztlich relativ problemlos zu verteidigen. Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass Borussia an diesem Abend in der Arena in allen Bereichen unter ihren Möglichkeiten geblieben ist. Das ist kein Grund für Panikattacken, doch unter Einbeziehung der Leistungskurve in den letzten Auswärtsspielen auch nicht einfach als einmaliger Ausrutscher abzutun.

 


von Marc Basten

 

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