Update: 21.06.24 - 12:00 Uhr
Borussia Mönchengladbach hat die bis zum 30.06. gültige Ausstiegsklausel im Vertrag von Tim Kleindienst beim 1. FC Heidenheim gezogen. Kleindienst unterschrieb am Freitag einen Vierjahresvertrag bei den Fohlen. Dem Vernehmen nach wird eine Ablöse von 7 bis 8 Millionen Euro fällig. Sky berichtet, dass diese in drei Raten gezahlt werden müsse. Der Angreifer wird bei Borussia mit der Rückennummer 11 auflaufen.
Kleindienst ist schon länger in der Bundesliga bekannt und stand von 2015 - 2019 beim SC Freiburg unter Vertrag. Dort wurde er jedoch nicht zum absoluten Stammspieler und war in der Saison 2016/2017 auf Leihbasis für Heidenheim am Ball. 2019 heuerte er fest in Heidenheim in der 2. Liga an, wechselte dann eine Saison später nach Belgien zu KAA Gent, kehrte ein Jahr später aber wieder zurück nach Heidenheim. Dort avancierte er zu einem zuverlässigen Scorer in der zweiten Liga (140 Spiele, 67 Tore), stieg mit der Truppe von Frank Schmidt in die Bundesliga auf und lieferte in der abgelaufenen Saison auch in der 1. Liga ab: 12 Tore und 3 Assists waren seine bemerkenswerte Ausbeute.
Kopfballhoheit und außergewöhnliche Laufbereitschaft
Mit Kleindienst erhält Borussia einen Spieler, der mit seinen 1,94 Metern eine große Präsenz im Strafraum zeigt. Er ist in der Luft besonders stark und gewann in der letzten Saison die meisten Kopfballduelle aller Spieler in der Bundesliga. Aber Kleindienst steht nicht im Strafraum und wartet auf Flanken, sondern er ist für einen zentralen Stürmer extrem laufstark. Auch in der Statistik der gelaufenen Kilometer wird Kleindienst ligaweit ganz oben geführt.
Auch in puncto Sprints liefert Kleindienst absolute Topwerte. Die hohe Laufbereitschaft und Sprintstärke macht ihn, gepaart mit seiner Größe und Kopfballstärke, zu einem kompletten Stürmer, der Borussia gut zu Gesicht stehen wird - auch wenn er angesichts der kolportierten Ablöse alles andere als ein Schnäppchen ist. Schwächen hat Kleindienst im Passspiel und bei der Ballkontrolle am Boden. Diesbezüglich attestieren ihm Beobachter aus Heidenheim zwar deutliche Fortschritte, aber Borussia wird sich darauf einstellen müssen, Kleindienst entsprechend seiner Fähigkeiten einzusetzen. Eine gewisse Anpassung im Spielstil wird aber ohnehin notwendig sein, da mit Tomáš Čvančara ein weiterer Stürmer im Kader steht, der alles andere als ein technisch versierter Kombinationsspieler ist.
»Es ist für mich persönlich eine große Chance, in einem so großen Klub spielen zu dürfen«
»Tim ist ein echter Typ und verfügt für einen Mittelstürmer über ein breites Spektrum«, wird Borussias Geschäftsführer Sport, Roland Virkus, anlässlich der Bekanntgabe des Transfers zitiert. »Er ist torgefährlich, darüber hinaus auch ein Arbeiter, der seine Kollegen mitreißen und ihnen auch Stabilität geben kann. Er kann als Zielspieler Bälle verwerten, sie halten, aber auch mit Tempo in die Tiefe gehen.« Tim Kleindienst wird zitiert: »Es ist für mich persönlich eine große Chance, in einem so großen Klub spielen zu dürfen. Ich freue mich wahnsinnig auf die gemeinsame Zeit. Ich hoffe, dass ich helfen kann, dass Borussia in der nächsten Saison wieder angreifen kann.«
