»Zudem wollten wir einen Außenverteidiger finden, der auch in unserer Offensive eine Rolle spielen soll. Klar ist: Er muss natürlich auch verteidigen. Heutzutage vergisst man schnell mal, dass der Außenverteidiger in erster Linie ein Verteidiger ist.« So sieht es auch Michael Lang: »Ich bin Verteidiger, darauf liegt auch erstmal mein Hauptaugenmerk. In Basel hatten wir in den vergangenen Jahren immer viel Ballbesitz. Da wurde von den Außenverteidigern auch verlangt, sich immer wieder in die Offensive einzuschalten. Mir ist das sehr gut gelungen. Diese Stärke will ich auch hier bei Borussia mit einbringen. Ich will nicht einfach nur die Bälle von hinten rausschlagen, sondern auch selber vorne für ein bisschen Gefahr sorgen.«
»Michael hat in den letzten zwei Jahren gerade in der Champions League auf einem außergewöhnlichen Niveau gespielt und das war für uns ausschlaggebend.«, führte Eberl aus. »Als die Gelegenheit kam, waren wir relativ schnell dran, weil auch Konkurrenten um ihn gebuhlt haben.«
Wer genau das war, wollte Michael Lang nicht verraten, aber zumindest bestätigte er, dass es ein konkretes Angebot eines türkischen Spitzenklubs gegeben hat, wohin er wahrscheinlich auch gewechselt wäre. Doch dann kam Borussia und alles wurde anders. »Als ich gehört habe, dass Gladbach mich gerne verpflichten würde, war es für mich wirklich sehr schnell klar, dass ich diesen Schritt gehen will.«
Lang wollte seine Komfortzone in Basel verlassen
»Ich wollte nicht einfach nur ins Ausland wechseln, um einmal im Ausland gewesen zu sein«, erläuterte Lang seine Beweggründe, das Kapitel Basel zu beenden. »Wenn Ausland, dann richtig, bei einem geilen Verein und daher hat es nun im Sommer perfekt gepasst. Ich habe aber nach über 270 Spielen in der Schweizer Liga auch so langsam gesehen, dass ich nochmal eine neue Herausforderung brauche und die Komfortzone verlassen will.«
Dass Michael Lang inzwischen ein erfahrener Außenverteidiger ist, hätte auch ganz anders kommen können. »In meiner Juniorenzeit hatte ich ein schlechtes Bild von den Außenverteidigern. Dort haben damals oft diejenigen gespielt, die nicht so gebraucht wurden. Damals habe ich mich gegen die Position auch ein bisschen gewehrt. Ich wollte lieber im zentralen Mittelfeld spielen. Das hat mir später aber auch geholfen, gerade für Spielübersicht und Spielintelligenz. Die früher ungeliebte Position des Außenverteidigers habe ich inzwischen sehr lieben gelernt.«
Aktuell geht es für den Schweizer darum, sich möglichst schnell einzuleben. Alsdann richtet sich der Blick auf seine erste Saison in der Bundesliga. »Am meisten freue ich mich auf die Heimspiele im Borussia-Park«, sagt Lang. »Darüber haben mir die Jungs schon einiges erzählt. Klar freue ich mich auch auf die großen Gegner, aber die größte Vorfreude habe ich auf die Heimspiele, in unserem Stadion vor vollem Haus und unseren Fans einzulaufen.«
von Niklas Kirchhofer