DFB-Pokal Viertelfinale: 1. FC Saarbrücken - Borussia Mönchengladbach

1:2! Peinliche Borussia lässt Pokaltraum platzen

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Saarbrückens Brünker jubelt nach seinem Siegtor in der Nachspielzeit (Foto: Andreas Schlichter - Getty Images)

Borussia Mönchengladbach hat das Pokalviertelfinale bei Drittligist Saarbrücken mit 1:2 verloren. Der frühe Treffer von Robin Hack wurde zeitig egalisiert und in der dritten Minute der Nachspielzeit setzte es den Knockout für Borussia nach einer über weite Strecken peinlichen Vorstellung.

Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber dem Derby am Samstag vier Veränderungen in der Startelf vor: Itakura, Friedrich, Reitz und Hack begannen für Wöber (aufgrund muskulärer Probleme nicht im Kader), Scally, Koné und Ngoumou (alle Bank). Damit verbunden war die Rückkehr zu einer Dreier- bzw. Fünferkette. 

Bei wieder einmal andauerndem Regen in Saarbrücken erwischten die Gastgeber den besseren Start. Sie waren aktiver, störten früh und kamen zu zwei Abschlüssen in den ersten sechs Minuten. Doch dann schlugen die Borussen eiskalt zu. Im Anschluss an eine Saarbrücker Ecke drosch Neuhaus den Ball nach vorne, Gaus verschätzte sich gegen Honorat und der Franzose sprintete über rechts auf und davon. 

Hack trifft, Saarbrücken antwortet schnell

Die überlegte flache Hereingabe erreichte Hack, der direkt und präzise ins linke untere Eck schoss und die Borussia früh in Führung brachte (8.). Wenige Momente später versuchte es Reitz im Strafraum aus der Drehung, aber der Ball landete in den Armen des Torwarts. Kurz sah es so aus, als ob die Borussen sich absetzen könnten, doch dem war nicht so. 

Weil man erneut sehr luftig verteidigte, gelang dem Drittligisten der Ausgleich. Itakura wehrte einen Pass, der für einen im Abseits stehenden Saarbrücker gedacht war, vor die Füße von Naifi ab, der aus 17 Metern abzog. Itakura und Friedrich grätschten vergeblich und Nicolas war ohne Abwehrchance (11.)

Borussia lässt die Chancen liegen

In den nächsten Minuten wurde es auf dem Acker in Saarbrücken ziemlich wild. Reitz lief nach einem Ballverlust der Gastgeber alleine in Richtung Tor, schlug im Strafraum aber noch einen Haken und verlor dann den Ball (14.). Vier Minuten später wurde ein Schuss von Neuhaus vom Keeper abgewehrt und Hack brachte den Ball von halblinks im Strafraum an den Fünfer. Dort war Honorat vollkommen frei, schoss aber aus kurzer Distanz den auf der Linie stehenden Gaus an (18.). 

Weiterhin hatten die Borussen viel Raum für ihre Schnellangriffe - aber sie nutzten ihre Chancen nicht. Hack spielte auf Honorat, der erneut über rechts allen Gegenspielern weglief und analog zum Führungstreffer flach in die Mitte zurück auf Hack passte. Doch dieses Mal traf dieser den Ball nicht richtig und löffelte ihn über den Kasten (21.).

Saarbrücken mauert - Gladbach einfallslos und ohne Hauch von Torgefahr

Alsdann zogen sich die Saarbrücker gleich zwei Linien zurück und machten die Räume eng. Das führte dazu, dass die Borussen nun sehr viel Ballbesitz und Kontrolle hatten, damit aber nicht wirklich viel anzufangen wussten. Auf dem tiefen Boden wurden schnelle Flachpässe zum Glücksspiel und weil den Borussen mehrfach die Entschlossenheit im Abschluss fehlte, wurde es ein zäher Pokalkampf.

Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Im Gegenteil - der Platz wurde noch schlechter und das Ballgeschiebe der Fohlenelf von Minute zu Minute unerträglicher. Saarbrücken verschanzte sich weitestgehend in der eigenen Hälfte und kam nach Ballgewinnen kaum über die Mittellinie. Die Gladbacher liefen derweil einfallslos an, ohne auch nur den Hauch von Torgefahr zu entwickeln.

Hacks Lupfer aufs Tornetz bleibt die einzige Chance nach der Pause

Nur einmal wurde es für den Drittligisten brenzlig, als Elvedi einen langen Ball in den Strafraum schaufelte und Jordan per Brust zurücklegte auf Hack. Der lupfte vom Sechzehner über den Torwart hinweg, aber der Ball landete auf dem Tornetz (60.). Dies sollte tatsächlich die einzige Torchance der Gladbacher im zweiten Durchgang bleiben. 

Alle Wechsel verpufften und auch die Umstellung auf Viererkette in der Schlussphase brachte keine Belebung in das träge Gladbacher Spiel. Obwohl die Saarbrücker kräftemäßig längst am Limit waren, verstanden es die Borussen nicht, ihnen den Knockout zu versetzen. Die uninspirierten Angriffsversuche waren richtiggehend zum Fremdschämen. 

Saarbrückens Konter in der Nachspielzeit

In den letzten Minuten der Partie mobilisierten die Saarbrücker die letzten Kräfte und kamen tatsächlich nochmal gefährlich auf. Eine Halbchance und eine Ecke erzeugten mehr Gefahr, als die Borussen in den 60 Minuten zuvor zustande brachten. Und dann passierte das, was an diesem Abend und nach diesem Spielverlauf einfach passieren musste. 

Ein Pass von Weigl wurde in der gegnerischen Hälfte abgefangen und der Drittligist startete einen Konter. Der eingewechselte Di Michele Sanchez lief über Borussias rechte Seite, legte dann ungestört quer in die Mitte zu Brünker, der ebenfalls ohne Gegenwehr per Flachschuss gegen die Laufrichtung von Nicolas vollendete (90.+3). 

Peinliche Borussen lassen den Pokaltraum platzen

Unglaublich, aber wahr - Borussia Mönchengladbach lässt den Pokaltraum auf eine schon hanebüchene Art und Weise platzen. In den ersten zwanzig Minuten gab es genug Chancen, um das Spiel frühzeitig in die richtige Richtung zu lenken. Gegen einen dann tief stehenden Drittligisten agierten die Gladbacher extrem ideenlos. Zu entschuldigen ist diese peinliche Vorstellung in keiner Weise.
 

Kurzstatistik zum Spiel:

1. FC Saarbrücken: Schreiber - R. Becker (74. D. Becker), Thoelke, Zeitz, Boeder, Gaus - Kerber, Sontheimer (66. Civeja), Naifi (74. Di Michele Sanchez), Rabihic - Brünker

Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Elvedi (81. Lainer), Itakura, Friedrich - Weigl - Honorat, Reitz (69. Koné), Neuhaus, Netz (81. Scally) - Hack (69. Ngoumou), Jordan

weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Jantschke, Kramer, Herrmann, Ranos

Tore: 0:1 Hack (8.), 1:1 Naifi (11.), 2:1 Brünker (90.+3)

Gelbe Karten: Sontheimer, Naifi - Elvedi

Schiedsrichter: Robert Hartmann

Zuschauer: 16.000 (ausverkauft)

 


von Marc Basten
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