Die Berateragentur von Reece Oxford war schnell, vielleicht etwas zu schnell. Bereits am Montag veröffentlichte sie via Instagram ein Foto, auf dem Max Eberl und Oxford zu sehen waren und gratulierten zum Vertrag. Mit zwei Tagen Verspätung hat nun auch Borussia das Leihgeschäft offiziell bestätigt.
Mit dem Premier-League-Club West Ham United einigte sich Gladbach auf eine einjährige Ausleihe des 18-Jährigen. »Reece Oxford hat in England alle Jugendnationalmannschaften durchlaufen und ist eines der größten Verteidigertalente auf der Insel«, sagte Sportdirektor Max Eberl. »Für uns ist diese Ausleihe die Möglichkeit, unserem Kader einen hochinteressanten Spieler hinzuzufügen – zumal wir mit der Verpflichtung von Nachwuchsspielern aus der Premier League zuletzt sehr gute Erfahrungen gemacht haben.«
Eberl spielt damit auf Andreas Christensen an, der bei Borussia in den letzten zwei Jahren die Messlatte für Talente eminent hochgelegt hat. Ob Reece Oxford tatsächlich ein Nachfolger von Christensen werden kann, bleibt freilich abzuwarten. 2011 wechselte Oxford aus der Jugend von Tottenham Hotspur zu West Ham United. Im Alter von 16 Jahren gab er dort sein Debüt in der Premiere-League und trug sich damit in die Geschichtsbücher ein: Er war der zweitjüngste Startelfspieler überhaupt.
Wenig Spielpraxis in 2017
In weiteren sechs Partien kam er für die ‚Hammers‘ zum Einsatz, daneben spielte er in der zweiten Mannschaft. In der vergangenen Saison bremste ihn zunächst eine Knöchelverletzung, in der Winterpause folgte ein erstes Leihgeschäft mit dem FC Reading. In der zweiten englischen Liga sammelte Oxford jedoch nicht die erwartete Spielpraxis – lediglich fünf Pflichtspiele bestritt er 2017.
Nun also wagt der 18-Jährige für ein Jahr den Schritt in die Bundesliga. Aufgrund der kurzen Vertragslaufzeit darf das Leihgeschäft durchaus mit einer gewissen Skepsis gesehen werden. Schließlich ist der Einbau eines jungen und unerfahrenen Profis, noch dazu als Abwehrspieler, immer ein gewisses Risiko und selbst bei Andreas Christensen dauerte es einige – teils schmerzvolle – Spiele, bis er sich eingewöhnt hatte.
Andererseits gibt es immer Wege und Möglichkeiten, wenn sich die Zusammenarbeit für alle Seiten als gelungen herausstellen sollte. Von daher darf man gespannt sein, wie sich Reece Oxford entwickelt. Vielleicht legt er ja auch so ein Tempo vor wie seine Berater bei der vorzeitigen Vollzugsmeldung.