Jonas Omlin

Vom Reha-Kampf zurück auf die große Bühne

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Jonas Omlin (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Jonas Omlin ist zurück. Im Interview mit der Rheinischen Post schilderte der Schweizer den langen Weg von seiner Schulter-OP bis zur Rückkehr zwischen die Pfosten von Borussia Mönchengladbach.

Für Omlin war die Zeit in der Reha eine echte Herausforderung. Intensive Trainingseinheiten, unzählige Stunden im Schwimmbad und eine schrittweise Steigerung der Belastung prägten seinen Alltag. »Es war ein Riesenprozess. Und wenn du dann auf dem Platz bist, fliegen dir die Bälle um die Ohren. Wenn du so lange nicht im Tor gestanden hast, fängst du von vorne an«, erinnert sich der 29-Jährige im Interview mit der Rheinischen Post. Trotz stetiger Fortschritte gab es auch Momente der Frustration, wenn die Genesung nicht so schnell voranschritt, wie erhofft.

Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke

Doch Omlin ließ sich nicht entmutigen. Schritt für Schritt arbeitete er sich zurück, angefangen mit Übungen auf Knien und weichen Matten, bis hin zu spektakulären Flugparaden auf hartem Boden. »Das hat nach der langen Zeit Spaß gemacht«, erzählt der Keeper. Seine Frau und das Reha-Team standen ihm in dieser schwierigen Phase zur Seite und halfen ihm, die Geduld nicht zu verlieren. Kleine Erfolgserlebnisse motivierten ihn immer weiter.

Der Befreiungsschlag in Wolfsburg

Omlins Comeback war von Anfang an eine Zitterpartie. Beim 0:3 gegen Freiburg musste er noch Anlaufschwierigkeiten hinnehmen, doch nur eine Woche später folgte der erlösende Moment: Der 3:1-Sieg in Wolfsburg, bei dem die Fohlen eine frühe Führung drehten und ihre Moral stärkten. »Dieses Spiel war für uns enorm wichtig - einfach, weil wir gesehen haben, dass wir gewinnen und Tore schießen können. Es war ein erleichternder Moment«, betont Omlin.

Die richtige Einstellung war der Schlüssel

Der Schlüssel zum Erfolg? Die richtige Einstellung. »In Wolfsburg sind wir mit einer Energie in die Partie gegangen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Ich habe das bei allen gespürt«, verrät der Keeper. Diese Mentalität will Omlin auch in die restlichen Spiele mitnehmen, angefangen mit dem Kracher gegen Dortmund: »Einen dreckigen 1:0-Sieg nehme ich sofort.« Denn der Sieg gegen Wolfsburg zeigte der Mannschaft, dass sie es noch kann - gewinnen und zusammenspielen.

Frust und Hoffnung für die Fans 

Für die Gladbach-Anhänger war es eine frustrierende Saison, geprägt von verspielten Führungen und dem bitteren Pokal-Aus. »Der Frust war auch bei uns in der Kabine groß, das Pokal-Aus und unsere Leistung hat uns beschäftigt«, gesteht Omlin. Doch nun richtet der Kapitän den Blick nach vorne: »Die Tabelle ist sehr eng. Wenn wir so wie in Wolfsburg auftreten, werden wir noch ein paar Punkte holen.« Das Ziel ist klar: Mit einer positiven Spannung und der richtigen Einstellung soll die Mannschaft für ein versöhnliches Saisonfinale sorgen. 

Überraschende Nominierung für die Nati

Dabei hilft Omlin auch die unverhoffte Nominierung für die Schweizer Nationalmannschaft, die ihn nach seiner Verletzung überraschte. »Wenn die Nationalmannschaft anruft, dann muss man das machen, es ist eine Ehre«, schwärmt der Keeper. Trotz der Belastung nahm er die Einladung an - schließlich ist die EM-Teilnahme als Nummer drei hinter Yann Sommer und Gregor Kobel ein realistisches Ziel, sollte Omlin in den restlichen Spielen überzeugen. Ein Bonus, den er nach der langen Ausfallzeit nicht erwartet hatte.

Konzentriert auf die Gegenwart

Wie es in Zukunft mit ihm weitergeht, lässt Omlin derzeit offen. Sein Vertrag läuft noch bis 2027, doch der Fokus liegt klar auf der Gegenwart: »Ich bin gerade einfach nur dankbar, wieder fit zu sein. Ich möchte mit den Jungs auf dem Platz eine gute Zeit haben und erfolgreich sein, um in der Mannschaft und drumherum eine gute Stimmung zu haben. Dann schauen wir, was wir zusammen reißen können.«

Mit dieser Einstellung und seiner wiedergefundenen Stärke im Tor könnte Jonas Omlin der Fels in der Brandung sein, den Borussia Mönchengladbach für einen versöhnlichen Saisonabschluss so dringend benötigt. Keine einfache Aufgabe, aber nach den Strapazen der Reha ist Omlin für nichts mehr zu schrecken.

 


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