Dieter Hecking nahm gegenüber der Niederlage in Berlin gleich vier Veränderungen in der Startelf vor: Jantschke (verletzt), Strobl, Zakaria und Johnson (alle Bank) machten Platz für Kramer, Herrmann, Neuhaus und Beyer. Für Kramer und Herrmann war es gleichzeitig das Startelfdebüt in dieser Saison. Michael Lang stand erstmals im Kader.
Mit Spielbeginn fiel zunächst die sehr eigenartige Atmosphäre im Borussia-Park auf. Während der Frankfurter Block sich nicht an den Stimmungsboykott beteilgte, gab es aus der Nordkurve eine durchdrigende Beschallung mit Trillerpfeifen. Dieser ausgesprochen unangenehme Klangteppich untermalte das Geschehen auf dem Platz bis zur 20. Minute.
Vielleicht lag es auch an der Tinitus-Gefahr, dass die Borussen in der Anfangsphase den Führungstreffer verpassten. Jedenfalls konnte man beim Abschluss von Ginter den Eindruck gewinnen, als er nach Kopfballablage von Beyer etwas halbherzig Abraham anschoss (13.). Fünf Minuten später zog Plea nach einer Ecke vom Elfmeterpunkt zwar deutlich kraftvoller ab, doch Frankfurts Keeper Trapp rettete. Ginters Rebound wurde vor der Linie geblockt.
Als das Protest-Gepfeife endete nahm dann auch die Eintracht etwas aktiver am Spielgeschehen teil. Allerdings erspielten sich die Gäste im ersten Durchgang keine nennenswerten Chancen. Sie zogen sich phasenweise extrem weit in die eigene Hälfte zurück, dennoch kamen die Borussen zu Gelegenheiten.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Borussen die Schlagzahl
Elvedi setzte einen Kopfballaufsetzer nach einer Ecke über das Tor (27.), vier Minuten vor der Pause lenkte Trapp einen schönen Distanzschuss von Neuhaus so gerade noch über den Querbalken. Nach der folgenden Ecke gab es eine Doppelchance - zunächst rettete Trapp nach Ginter-Kopfball stark, den Nachschuss spitzelten Plea und Abraham gemeinschaftlich haarscharf am Tor vorbei.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Borussen deutlich die Schlagzahl. Ein Freistoß von Hazard klatschte ans Außennetz (53.) und in den nächsten Minuten schnürten die Gladbacher die Gäste regelrecht ein. Jeder abgewehrte Ball wurde postwendend zurückerobert und es brannte lichterloch vor Kevin Trapp.
Der Führungstreffer war überfällig und in der 56. Minute rappelte es im Kasten der Frankfurter. Beyer brachte den Ball über rechts in den Strafraum, wo Neuhaus klasse mit der Hacke weiterleitete. Plea übernahm und fackelte die Kugel aus spitzem Winkel hoch ins kurze Eck.
Das war allerdings auch ein Weckruf für die Frankfurter, die nun ihrerseits den Weg nach vorne suchten. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer köpfte Abraham aus sechs Metern freistehend knapp vorbei.
Elvedi macht per Kopf den Deckel drauf
Den Borussen boten sich nun Räume, die sie mit schnellem Kombinationsspiel nutzten. Plea zielte per Flachschuss einen halben Meter vorbei (61.), ehe das Nachsetzen der Gladbacher erneut belohnt wurde. Hofmann köpfte einen abgewehrten Ball am Sechzehner geschickt zu Neuhaus, der auf Hazard ablegte. Der Belgier zog direkt ab und traf flach ins lange zum 2:0 (65.).
Das war die vermeintliche Vorentscheidung, doch ein Missgeschick der Gladbacher machte die Sache nochmals heiß. Nach einem langen Ball in den Strafraum waren sich Beyer und der herauseilende Sommer uneinig - sie krachten zusammen, der eingewechselte Rebic profitierte und schob zum Anschlusstreffer ein (74.). Sechs Minuten später verpasste Haller nach unfreiwilliger Kopfballvorlage von Johnson nur knapp den möglichen Ausgleich.
Doch fünf Minuten vor dem Ende war das Spiel dann durch. Nach einer Ecke von Hazard von links löste sich Elvedi von seinem Gegenspieler und traf per Kopfballaufsetzer zum 3:1-Enstand.
Borussia siegte mehr als verdient gegen Eintracht Frankfurt. Besonders die Phase nach der Pause war ausgesprochen stark und hier wurde der Grundstein für den dritten Heimsieg der laufenden Saison gelegt.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Beyer, Elvedi, Ginter, Wendt - Kramer - Hofmann, Neuhaus - Hazard (89. Traoré), Herrmann (76. Zakaria) - Plea (72. Johnson)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Lang, Strobl, Zakaria, Traoré, Cuisance
Eintracht Frankfurt: Trapp - da Costa, Abraham, Ndicka, Willems - Fernandes (72. De Guzman) - Gacinovic (72. Jovic), Hasebe - Müller (62. Rebic), Kostic - Haller
Tore: 1:0 Plea (56.), 2:0 Hazard (65.), 2:1 Rebic (74.), 3:1 Elvedi (85.)
Gelbe Karten: -
Schiedsrichter:Sven Jablonski
Zuschauer: 41.257
von Marc Basten